Jan Drücker und Jörg Heidjann können dank einer wissenschaftlichen Formel die Saison vorhersagen. Wie das funktioniert, haben sie uns erklärt.
Jan Drücker und Jörg Heidjann, Sie haben auf Ihrer Online-Plattform „Kickform“ bereits die ganze Saison durchgetippt. Wer wird denn Meister?
Drücker: Wir haben alles versucht, aber unsere wissenschaftliche Formel arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten und da sieht es wieder ganz gut für die Bayern aus.
Heidjann: Aber es kann auch mal einen Überraschungsmeister geben. Bayern wird es mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 58 Prozent, aber Dortmund liegt bei knapp 24. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass es enger wäre an der Spitze.
Wie sieht denn Ihre geheime Formel aus?
Heidjann: Die Grundlage unserer Formel stammt von Professor Andreas Heuer, der auch das Buch „Der perfekte Tipp“ geschrieben hat und ein ausgewiesener Experte in dem Bereich ist. Wir haben seine Formel aber für unsere Bedürfnisse optimiert. Die entscheidenden Parameter sind die Leistungsstärke einer Mannschaft und der Marktwert.
Wie berechnen Sie die Leistungsstärke?
Heidjann: Die Leistungsstärke setzt sich aus den effektiven Torchancen einer Mannschaft zusammen, also wie viele Chancen erspiele ich mir und wie viele lasse ich zu. Ansonsten geht der Heimvorteil eines Teams mit in die Berechnung ein und der Aufsteiger-Faktor. Den Mannschaften, die neu hinzukommen, wird ein bisschen Leistungsstärke weggenommen.
Mannschaften wie Dortmund oder Frankfurt haben viele neue Spieler gekauft. Wie können Sie da jetzt schon wissen, wie diese Teams abschneiden?
Heidjann: Das ist eine Wundertüte, weil man nicht weiß, wie diese Mannschaften in der neuen Zusammenstellung funktionieren. Aber man hat natürlich die Marktwerte der Spieler und die gehen auch in die Formel ein. Unsere Prognosen werden zum Saisonende genauer, weil wir dann mehr aktuelle Daten haben. Die Daten für den ersten Spieltag stammten alle aus der letzten Saison.
Ist Dortmund durch seine Neuzugänge der einzige potenzielle Bayern-Jäger?
Drücker: Eigentlich schon. Der Abstand von Bayern zu Gladbach und Leverkusen ist schon sehr hoch, laut unserer Formel liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie Meister werden, nur zwischen 3 und 5 Prozent.
Am anderen Tabellenende war es letzte Saison sehr eng. Wer ist diese Spielzeit abstiegsbedroht?
Heidjann: Die höchste Prognose hat Darmstadt mit knapp 44 Prozent. Ansonsten befinden sich am Ende der Tabelle noch Freiburg, Ingolstadt, Leipzig, Hamburg und Augsburg.
Diese Saison könnte es also den HSV zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte erwischen.
Heidjann: Laut unserer Formel liegt die Wahrscheinlichkeit bei 25 Prozent. Aber der HSV rettet sich irgendwie immer. (Lacht.)
Drücker: Dass Hamburg quasi unabsteigbar ist, ist in unserer Formel nicht eingebaut. (Lacht.)