Oguzhan Can wird von seinen Mitspielern „Isco“ genannt und hatte die große Chance aus der Landesliga zu Fenerbahce Istanbul zu wechseln. Dann stieg er einen Tag zu spät in den Flieger.
Oguzhan Can, eigentlich sollten Sie in Istanbul sein und das Trikot der U21 von Fenerbahce tragen. Stattdessen spielen Sie am Samstag gegen den SV Burgaltendorf. Was ist passiert?
Leider hat sich der Transfer auf den Sommer verschoben. Nun bin ich zurück beim FSV Duisburg und möchte mit einem Sieg über Rot-Weiß Oberhausen im Halbfinale des Niederrheinpokals Vereinsgeschichte schreiben.
Zunächst also Landesliga statt Süper Lig. Wie kam der Kontakt zu Fenerbahce überhaupt zu Stande?
Ich bin erst im Januar vom SC Hassel nach Duisburg gewechselt. Wir waren mit dem FSV in Antalya im Trainingslager und haben da Freundschaftsspiele gegen den türkischen Drittligisten Serik Belediye und die U21 von Schachtjor Donezk gemacht. Nachdem ich als Zehner zwei gute Spiele gemacht hatte, kamen Scouts von Fenerbahce auf mich zu. Da war ich selbst überrascht.
Klingt nach einem Traum für jeden Amateurfußballer. Zumal Sie gerade einmal 19 Jahre alt sind.
Auf jeden Fall. Vor allem weil ich schon seit kleinauf Fenerbahce-Fan bin. In meinem Zimmer hatte ich das Wappen an der Wand und alles war Gelb-Blau.
Wie ging es nach dem ersten Kontakt weiter?
Ich wurde zum Gespräch nach Istanbul eingeladen. Sie sagten mir, dass Sie mein Talent erkannt haben. Ich sollte in Deutschland die Schule abbrechen und dann in der U21 spielen.
Dazu kam es nicht. Es kursieren Gerüchte, dass der Transfer geplatzt ist, weil Sie drei Stunden zu spät in der Türkei angekommen sind.
Es waren mehr als drei Stunden. Ich war einen Tag zu spät und das Transferfenster war zu — es war wie bei David de Gea. Leider gab es vorher keine Absprache. Ich war danach ganz schön traurig. Die Verantwortlichen sagten mir, dass ich nach Deutschland zurückkehren solle, um Spielpraxis zu sammeln. Zum Glück hat mich der Präsident vom FSV mit offenen Armen wieder aufgenommen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Also packen Sie im Sommer ihre Umzugskartons?
Ja, ich muss nur noch ein paar Gespräche führen. Die U21 ist mit der A‑Junioren-Bundesliga in Deutschland vergleichbar. Man spielt gegen alle Teams, die auch bei den Profis in der ersten Liga kicken. Das soll ein Sprungbrett für mich sein. Ich möchte später bei den Profis oder einer anderen Mannschaft in der Süper Lig spielen.