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Toni Kroos, kaum ein offen­sives Mit­tel­feld ist inter­na­tional so gut besetzt wie das des FC Bayern. Das wird ein ordent­li­ches Hauen und Ste­chen in der neuen Saison.
Sicher ist der Kon­kur­renz­kampf extrem, viel­leicht noch extremer als im ver­gan­genen Jahr, wo bei uns auch schon sehr viel Qua­lität ver­sam­melt war.

Und dann plant Pep Guar­diola, nur noch drei offen­sive Posi­tionen im Mit­tel­feld zu besetzen.
Ob drei oder vier – das muss man alles noch abwarten. Ich kann sowieso nur mein Bestes anbieten und hoffen, dass es reicht, um zu spielen.

Hat Guar­diola Ihnen schon gesagt, was er von Ihnen erwartet?
Wir haben uns schon des öfteren aus­ge­tauscht und ich habe den Ein­druck, dass es sehr gut werden kann.

Was hat er denn gesagt?
Da er es im per­sön­li­chen Gespräch mit mir gesagt hat, nehme ich an, dass es nur für mich bestimmt war – nicht für Sie. (lacht)

Auf Franck Ribery ist Guar­diola zuge­gangen und hat gefragt, ob er sich auch andere Posi­tionen vor­stellen könne.
Um es kurz zu machen: Er weiß, wo ich spielen kann – und ich weiß es auch.

Im defen­siven Mit­tel­feld ist eher Platz? Wie wär‘s?
Mir liegen dazu keine näheren Infor­ma­tionen vor. Wenn ich da helfen soll, dann werde auch da helfen. (lacht) Es ist aber doch kein Geheimnis, dass mir die drei zen­tralen Mit­tel­feld­po­si­tionen beson­ders liegen, oder?

Hat sich die Trai­nings­in­ten­sität unter Pep Guar­diola ver­än­dert?
Ein Trai­nings­lager ist immer intensiv. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass es anstren­gender ist als früher. Der neue Coach macht einige Dinge anders, das bedeutet aber nicht, dass es viel stra­pa­ziöser ist.

Der Trainer ges­ti­ku­liert und redet sehr viel auf dem Platz. Ist das unge­wöhn­lich für Sie?
Nein, auch Louis Van Gaal war sehr aktiv, hat viel agiert und gespro­chen, selbst Jupp Heyn­ckes hat fast jeden Pass mit­kom­men­tiert. Und es ist doch klar, dass auch Guar­diola seine Ideen rüber­bringen will – und das ver­sucht er nun mal in jeder Ein­heit.

Sie haben seit April kein Pflicht­spiel mehr absol­viert. Wie geht es Ihnen?
Ich habe im Urlaub jeden Tag trai­niert, habe meinen Plan vom Verein mit­be­kommen und allein alles akri­bisch abge­ar­beitet. Sprints, Aus­dau­er­läufe, Stei­ge­rungs­läufe. Nun konnte ich in den letzten Wochen auch wieder beschwer­de­frei trai­niern und sehe zu, dass ich bei Pflicht­spiel­start wieder bei 100 Pro­zent bin. Kurz: Ich bin wieder voll­wer­tiges Mit­glied der Mann­schaft.

Wie lange waren Sie aus dem Mann­schafts­trai­ning raus?
Wenn die Saison nach dem Pokal­fi­nale wei­ter­ge­gangen wäre, hätte ich ver­mut­lich eine Woche später wieder ins Trai­ning ein­steigen können.

In der gran­diosen Saison 2012/13 waren Sie ein biss­chen der tra­gi­sche Held. Bis zum Vier­tel­fi­nale in der Cham­pions League gegen Juventus Turin waren Sie unum­strit­tener Stamm­spieler in einem hoch­ka­rä­tigen Mit­tel­feld – und dann ver­letzten Sie sich nach der Halb­zeit im Hin­spiel schwer.
Es war natür­lich sehr bitter, aus­ge­rechnet in der Phase nicht mehr dabei zu sein, als die Preise ein­ge­fahren wurden. Aber mehr Titel hätten wir auch nicht gewinnen können, wenn ich gespielt hätte. Also sei‚s drum. Es wäre doch weitaus schlimmer gewesen, wenn wir ein Finale unglück­lich ver­loren hätten, und ich der Über­zeu­gung gewesen wäre, dass es mit mir anders gelaufen wäre. Des­halb sage ich mir: Ich bin zu achtzig Pro­zent an allen Erfolgen betei­ligt.

Können Sie die Situa­tion der Ver­let­zung noch einmal kurz schil­dern?
Es war mal wieder eine meiner vielen explo­siven Bewe­gungen. (lacht) Im Ernst: Es war eine Aller­welts­si­tua­tion, die im Spiel hun­dert Mal vor­kommt. Ich bremste ab, irgendwas knackte und ich wusste gleich, da stimmt was nicht.

Wann war Ihnen klar, dass die Saison gelaufen ist?
Unge­fähr dreißig Sekunden später, als der Mull“ sagte, dass es ein Mus­kel­bün­del­riss ist. Bis dato hatte ich noch nie eine Mus­kel­ver­let­zung, des­wegen konnte ich es schwer ein­schätzen, des­halb hoffte ich zunächst, dass es ein Faser­riss ist. War es aber leider nicht.

Wie stark schätzen Sie den BVB in der kom­menden Saison ein?
Nach wie vor sind die Dort­munder unser großer Kon­kur­rent im Titel­rennen. Auch wenn sie Mario Götze für viel Geld ver­kauft haben, ist es dort auch nicht mehr so, dass sie dieses Geld nicht wieder für neue Spieler aus­geben können. Aber wenn wir wieder eine gute Saison spielen, führt meines Erach­tens kein Weg an uns vorbei.

Ähn­lich wie beim FC Bayern ist auch in der Natio­nalelf das Gedränge auf den Offen­siv­po­si­tionen des Mit­tel­felds sehr groß. Wie stehen Ihre Chancen, bei der WM 2014 in der Stammelf zu stehen?
In einem Jahr kann sehr viel pas­sieren, des­wegen fällt es mir schwer, da kon­krete Pro­gnosen abzu­geben. Aber da es viel mehr Spiele im Verein sind, als für die Natio­nalelf, muss ich mich zwangs­läufig über den Klub anbieten und dann bei der Aus­wahl meine Leis­tung bestä­tigen. Ich bin opti­mis­tisch…