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Stefan Aigner, Sie sind mit 29 Jahren im besten Fuß­baller-Alter und hätten ruhig noch ein paar Jahre in der Bun­des­liga spielen können. Warum haben Sie sich trotzdem für einen Wechsel zum TSV 1860 Mün­chen in die Zweite Liga ent­schieden? 
Ich hatte vier schöne Jahre bei Frank­furt, in denen ich viel erlebt habe. Wir haben in der Europa League gespielt und im letzten Jahr zum Glück den Abstieg ver­hin­dert. Am Sai­son­ende hat mein Bauch­ge­fühl aber gesagt, dass ich etwas Neues brauche. 

Und da war eine Rück­kehr zu Sechzig die logi­sche Kon­se­quenz?
Ich hatte meh­rere Anfragen, auch aus dem Aus­land. Aus­schlag­ge­bend war für mich, dass ich bei Sechzig ein neues Ziel vor Augen habe. Ich habe für vier Jahre unter­schrieben und möchte in diesem Zeit­raum meinen Traum ver­wirk­li­chen, mit dem Verein wieder in die Erste Liga auf­zu­steigen.

Sie sind gebür­tiger Münchner und haben dort noch Familie. Inwie­fern hat das bei der Ent­schei­dung eine Rolle gespielt?
Das war natür­lich auch ein Grund. Sechzig ist mein Hei­mat­verein, dem ich immer ver­bunden geblieben bin. Aber ich bin keiner, der mit 29 Jahren von der ersten in die zweite Liga zurück­geht, nur um daheim zu sein. Ich will in meiner Kar­riere noch etwas errei­chen.

Haben Sie schon länger mit dem Gedanken gespielt, wieder bei Sechzig zu spielen?
Eine Rück­kehr war immer in meinem Hin­ter­kopf. Aber das Angebot kam erst gegen Sai­son­ende. Ich bin auch keiner, der sich wäh­rend der Saison mit anderen Ver­einen beschäf­tigt. Erst nach meinem Urlaub hat mir mein Berater von dem Inter­esse von Sechzig erzählt. 

Wer war die trei­bende Kraft beim TSV wäh­rend der Ver­hand­lungen?
Ich hatte ein gutes Gespräch mit dem Trainer und unserem Sport­di­rektor Thomas Eichin. Die haben mir beide eine klare Linie auf­ge­zeigt und auch die Trans­fers von Karim Mat­mour und Ivica Olic haben mir deut­lich gemacht, dass da etwas auf­ge­baut werden soll. Junge Spieler werden gehalten und nicht abge­geben, wie das früher der Fall war.

War das der Grund, warum Sie die Löwen vor vier Jahren ver­lassen haben?
Damals war für mich keine klare Stra­tegie zu erkennen. Alle guten Spieler wurden ver­kauft und ich hatte nicht den Ein­druck, dass ich dort meinen Traum, in den nächsten Jahren in der ersten Liga zu spielen, ver­wirk­li­chen kann. Des­halb bin ich Bruno Hübner (Sport­di­rektor von Ein­tracht Frank­furt, Anm. d. Red.) sehr dankbar, dass er mir damals die Chance gegeben hat, den Sprung ins Ober­haus zu wagen. Und jetzt bin ich froh, dass Herr Hübner mir trotz meines noch lau­fenden Ver­trags bei meinem Wechsel keine Steine in den Weg gelegt hat. 

Bei Ihrer Rück­kehr vor gut drei Wochen wurden Sie auf dem Fantag des TSV 1860 von tau­senden Anhän­gern gefeiert, als wären Sie der lang­ersehnte Retter.
Ich habe mich natür­lich gefreut, dass ich so herz­lich emp­fangen wurde. Aber ich habe gleich klar gestellt, dass ich kein Heils­bringer bin. Ich bin kein Mes­sias, son­dern immer noch der Aiges“ von früher. 

Das heißt?
Ich bin keiner, der sich in der Mann­schaft in den Vor­der­grund stellt. Ich bin ein Teil des Teams und will mich, so gut es geht, ein­bringen. Was ich ver­spre­chen kann, ist, dass ich jedes Spiel hun­dert Pro­zent geben werde. 

Als neuer Kapitän nehmen Sie aber schon eine beson­dere Rolle ein.
Kapitän zu sein, ist eine große Aus­zeich­nung, aber es ist wichtig, dass auf dem Feld alle Ver­ant­wor­tung über­nehmen. Es muss eine gute Gemein­schaft sein.