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Raphaël Guer­reiro, was fällt Ihnen zu Bayern Mün­chen ein?
Das können wir kurz abhan­deln. Bayern ist eine große Mann­schaft, die immer gewinnen will.

Das­selbe hätten Sie jetzt auch über Borussia Dort­mund sagen können. Seit ein paar Wochen gibt es ja bei Ihnen eine neue Sprach­re­ge­lung, was die Deut­sche Meis­ter­schaft betrifft.
Ja, wir haben unser Ziel for­mu­liert, näm­lich dass wir die große Chance ergreifen und Meister werden wollen. Auch wir wollen jedes Spiel gewinnen, natür­lich auch das am Samstag in Mün­chen. Dazu brau­chen wir eine Top­leis­tung, die wollen wir auch zeigen.

2016 waren Sie mit gerade 22 Jahren schon Euro­pa­meister, sind sehr jung Vater geworden, haben also schon sehr früh Ver­ant­wor­tung über­nommen. Spüren Sie, wie Sie auf dem Platz immer erwach­sener werden?
Als junger Vater und Fuß­ball­profi kann der Alltag ganz schön kom­pli­ziert sein. Ich habe wenig geschlafen, es war immer gut zu tun zu Hause und mit den Kin­dern. Aber dieses Leben hat mich auch auf dem Fuß­ball­platz geprägt. Ich musste schnell erwachsen werden, schneller jeden­falls als andere Gleich­alt­rige. Mit dieser Erfah­rung habe ich heute sicher­lich einen anderen Blick auf die Dinge. Früher musste auf dem Platz alles schnell gehen, Zack­zack!“, wie ihr in Deutsch­land sagt. Heute kann ich besser reflek­tieren. Das tut meinem Spiel gut.

Wie viel im modernen Fuß­ball ist Kunst und wie viel Arbeit?
Fünfzig-fünfzig. Es reicht ja nicht nur, einen Trick oder eine Technik zu beherr­schen. Das Ent­schei­dende ist die Umset­zung, das Ein­bringen einer indi­vi­du­ellen Fer­tig­keit in den Spiel­fluss zum Wohl der Mann­schaft. Das macht den Unter­schied, und ich finde, mir gelingt es zur­zeit ganz gut. Das liegt natür­lich auch an den Mit­spie­lern, an Leuten wie Marco Reus oder Mario Götze. Wir haben die­selbe Idee vom Fuß­ball und ver­stehen uns auch abseits des Platzes sehr gut.

Kann man im Fuß­ball noch etwas lernen oder ist das Spiel für Sie aus­ge­reizt?
Jeder kann sich an jedem Tag ver­bes­sern. Ich arbeite zum Bei­spiel sehr intensiv an meiner Aggres­si­vität. Ich bin ja eher klein, auch nicht beson­ders kräftig gebaut, da fällt es einem nicht von Natur aus leicht, den Ball so zu behaupten, wie es für mein Spiel wichtig ist. Dafür muss ich schon etwas tun.