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Man­fred Starke, warum spenden Sie ihre Stamm­zellen?
Vor zwei Jahren gab es bei meinem Verein Carl Zeiss Jena eine Aktion. Damals ging es um einen kleinen Jungen aus Jena, den fünf­jäh­rigen Fre­drik. Er war schwer erkrankt und wir wollten helfen. Also haben sich alle im Verein typi­sieren lassen: Die Mann­schaft, das Trai­ner­team, die Mit­ar­beiter. So konnten wir die Öffent­lich­keit auf den Fall auf­merksam machen – und zwei Monate später war ein geeig­neter Spender für Fre­derik gefunden.

Nicht jeder, der sich typi­sieren lässt, ist am Ende auch als Stamm­zel­len­spender geeignet. Wann haben Sie erfahren, dass sie dazu gehören?
Vor knapp drei Monaten bekam ich einen Anruf und mir wurde erzählt, dass ich even­tuell als Spender in Frage kommen könnte. Weiter hieß es, dass noch Tests zur genaueren Bestim­mung nötig wären.

Und sie sagten ohne zu zögern zu?
Ja. Die Wahr­schein­lich­keit, dass man die Mög­lich­keit bekommt, einem anderen Men­schen zu helfen, ist sehr gering. Nur etwa jeder Hun­dertste, der sein Blut über­prüfen lässt, bekommt diese Chance. Dem­entspre­chend habe ich ohne zu zögern geant­wortet: Klar. Können wir gerne machen“. Vor ein­ein­halb Monaten kam dann die Nach­richt, dass es klappt.

Haben Sie Angst, vor dem, was jetzt kommt?
Ich bekomme die ein­ma­lige Mög­lich­keit, einem anderen Men­schen zu helfen. Das ist, als würde man aus­er­wählt werden. Wenn ich selbst schwer erkrankt wäre, würde ich mir doch auch wün­schen, dass mir jemand hilft. Des­wegen musste ich über­haupt nicht über­legen.

Wie genau geht es jetzt weiter?
Ich war am Mitt­woch nochmal zur Vor­un­ter­su­chung im Kran­ken­haus. Meine Lunge wurde geröntgt, mir wurde Blut abge­nommen, es wurde ein EKG gemacht, meine Organe wurden per Ultra­schall gecheckt. Ich muss ja gesund sein, wenn ich helfen will. Außerdem wurde mir ein Medi­ka­ment mit­ge­geben, was ich mir die fünf Tage vor der Spende spritzen muss. Dieses Medi­ka­ment regt die Stamm­zel­len­pro­duk­tion an – so dass man mich dann mög­lichst ertrag­reich anzapfen kann. Am 22.05. wird mir dann in Dessau das Blut abge­nommen. Das Pro­blem ist nur, dass dieses Medi­ka­ment die Milz größer werden lassen kann.

Was für Sie als Leis­tungs­sportler gefähr­lich werden könnte.
Genau. Ich selber bekomme davon zwar nicht viel mit, meine Sym­ptome werden eher wie bei einer Grippe sein: Kno­chen­schmerzen, Glie­der­schmerzen, Fieber. Aber so lange die Milz zu groß ist, darf ich keinen Sport machen.

Wes­wegen Sie das Lan­des­po­kal­fi­nale am 21.05. mit Carl Zeiss Jena ver­passen. Was haben Ihre Kol­legen dazu gesagt?
Sie standen sofort alle hinter mir. Ob es die Mit­spieler waren, die Trainer oder das Ärz­te­team. Wir haben uns ja auch damals nicht zum Spaß typi­sieren lassen. Jetzt drü­cken mir alle die Daumen.

Glauben Sie, dass Sie andere Sportler mit der Aktion inspi­rieren können?
Ich hoffe es. Denn ich ver­su­chen ja auch mit Inter­views wie diesem hier, Leute zu ani­mieren. Denn mit der Spende ist es nicht mehr wie früher: Man bekommt keine Nadel mehr in den Rücken gekloppt und hat dann wahn­sin­nige Schmerzen. Es gibt neue Methoden, und die machen es dir als Spender ver­dammt ein­fach. Du musst nur für ein paar Tage die Zähne zusam­men­beißen – und kannst damit Men­schen­leben retten.