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Andreas Geremia, Glück­wunsch zum Triple. Sie spielen mit Tankard nach 2006 und 2017 nun zum dritten Mal im Vor­feld eines DFB-Pokal-Finales vor der Ein­tracht-Kurve Ihren SGE-Song Schwarz-Weiß wie Schnee“, wäh­rend Helene Fischer nach ihrem Debüt diesmal zu Hause bleiben muss.

Ich sage ja immer, dass sich Qua­lität zum Schluss durch­setzt. Und ich finde es gut, wie der DFB das Brim­bo­rium um das End­spiel nun etwas zurück­fährt, damit das Ganze nicht voll­ends zum Show Act ver­kommt. Wir sind mit Tankard ja auch nicht im Olym­pia­sta­dion, um in der Halb­zeit­pause eine neue Platte zu pro­moten. Wir spielen wäh­rend des Auf­wärm­pro­gramms unserer Spieler für unsere Fans, die dort stehen, wo wir stehen würden, stünden wir nicht auf der Tar­tan­bahn.

Haben Sie eine Ahnung, was in den zehn Minuten, die beide Ver­eine vor dem Spiel für ihre Fans zur Ver­fü­gung haben, vor der Bayern-Kurve pas­sieren wird?

Ver­mut­lich das, was man von den Bayern erwarten kann: nichts. Wenn ich richtig erin­nere, dann lief vor dem End­spiel 2006 die Spider Murphy Gang vom Band. Und wie ich hörte, wird diesmal der Stern des Südens“ aus der Kon­serve gespielt. Wenn es also um den Fan­sup­port geht, dann haben wir das Ding sowieso im Vor­feld schon für uns ent­schieden. Es wird gigan­tisch, auch wenn es schwierig ist, den Auf­tritt vom letzten Jahr zu toppen, weil die Grund­stim­mung beim Finale 2017 gegen Dort­mund viel eupho­ri­scher war. Die Umstände mit dem unsäg­li­chen Trai­ner­theater und dem Ver­passen der Europa League am letzten Spieltag drü­cken momentan ein biss­chen die Stim­mung. In der Band gibt es nach unserer gerade zu Ende gegan­genen Süd­ame­rika-Tournee auch ein paar Pro­blem­chen, denn unser Bas­sist und der Schlag­zeuger sitzen jetzt noch mit Dünn­pfiff auf dem Klo. Wenn es nicht besser wird, werden wir in Berlin noch Win­deln für die Jungs besorgen.

Wenn Sie sich einen musi­ka­li­schen Gegner aus­su­chen könnten, der vor dem Spiel den Bayern-Fans ein­heizt und mit Ihnen kon­kur­riert, wer wäre das?

Ich würde es ernst­haft witzig finden, wenn Franz Becken­bauer Gute Freunde kann nie­mand trennen“ vor der Bayern-Kurve singen würde. Das hätte einen gewissen Unter­hal­tungs­wert.

Wie ist es über­haupt dazu gekommen, dass Tankard sozu­sagen die Pokal­end­spiel-Haus­band von Ein­tracht Frank­furt wurde?

Wir hatten 1999 den Song Schwarz-Weiß wie Schnee“, den ich noch aus Kin­der­tagen kenne und im G‑Block des Wald­sta­dions mit­ge­sungen habe, für einen Sam­pler zum 100-jäh­rigen Ver­eins­be­stehen der SGE umge­schrieben und mit einem neuen Text ver­sehen. Das Lied war bereits wieder in der Ver­sen­kung ver­schwunden, als es beim DFB-Pokal­halb­fi­nale 2006 gegen Arminia Bie­le­feld völlig uner­wartet im Sta­dion gespielt wurde und mir gleich die Tränen kamen. Ein paar Tage vor dem End­spiel 2006 ist die Ein­tracht an uns her­an­ge­treten und hat gefragt, ob wir vor dem Finale in Berlin per­formen wollen.

Wo Ihr natür­lich nicht lange über­legen musstet, oder?

Das Gegen­teil war der Fall. Unser Manager Buffo und ich waren zunächst skep­tisch, weil wir uns fragten, was Thrash­metal mit dem Finale zu tun haben soll. Wir sind Hard­core­fans seit über 40 Jahren und eher old school unter­wegs, wes­halb wir das Drum­herum im modernen Fuß­ball nicht brau­chen. Mir impo­nierte aber der Mut von Ver­eins­seite aus, sich bei so einer Ver­an­stal­tung von einer Metal-Band reprä­sen­tieren zu lassen. Wir haben uns dann mit denen getroffen und wurden gleich ein­dring­lich darauf hin­ge­wiesen, dass es eine DFB-Ver­an­stal­tung sei und wir uns benehmen müssen. Ein wenig Berüh­rungs­ängste bei­der­seits gab es da anfangs schon, aber dann war es nur noch geil. Vor dem Finale im letzten Jahr lag es schon mehr oder weniger auf der Hand, dass wir wieder auf­treten werden, weil wir uns ja benommen hatten.

Zurück zu der von Ihnen erwähnten Qua­lität, die sich zum Schluss durch­setzt und leider auch im Fuß­ball gilt. Was macht Sie zuver­sicht­lich, dass die Ein­tracht Pokal­sieger wird?

Eigent­lich nicht viel. Viel­leicht unter­schätzen die Bayern uns ein biss­chen. Wenn wir die Atti­tüde an den Tag legen wie bei der 0 – 1 Nie­der­lage in der Hin­runde, dann haben wir eine Mini­ch­ance. Wir müssen die Partie so lange wie mög­lich offen­halten, bissig und aggressiv sein, den Bayern so richtig kon­se­quent auf den Sack gehen. Und wir brau­chen den Fuß­ball­gott, der bekannt­lich Alex Meier heißt, in der 119. Minute ein­ge­wech­selt wird und den ent­schei­denden Ball im Elf­me­ter­schießen zum 14 – 13 in das Tor drischt.