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Marek Les­niak?
Ja, hallo?

Ent­schul­digen Sie die frühe Stö­rung!
Nein, Sie stören nicht! Lassen Sie mich raten: Es geht um Bayers his­to­ri­schen Sieg.

23 Jahre lang wurden Sie gefragt: Wie gewinnt man aus­wärts in Mün­chen? Das ist nun vorbei. Traurig?
Ach, alle Serien reißen mal. Die Leute rufen ja trotzdem noch an. Ges­tern, direkt nach dem Spiel, hatte ich jemand aus Köln am Apparat. Sie sind der Zweite.

Es geht immer um dieses eine Spiel am 21. Oktober 1989, um dieses eine Tor in der 14. Minute. Das hat Sie nie genervt?
Im Gegen­teil, ich fand es immer nett. Ich kann Ihnen das Tor nochmal gerne skiz­zieren: Der Ball kam von Chris­tian Schreier und Andrzeij Buncol. Ich schoss aus der Dre­hung mit rechts. Drin.

Rudi Völler sagte nach dem Sieg am Sonntag: ich bin jetzt froh, dass ich nicht mehr auf Marek Les­niak ange­spro­chen werde.“
Wissen Sie, ich trai­niere momentan eine Lan­des­li­ga­mann­schaft (TuSpo Rich­rath, d. Red.) und bin weit weg vom Pro­fi­zirkus. Für einen wie mich ist es schön, wenn man sich an ihn erin­nert. Doch für Rudi ist es ver­mut­lich echt anstren­gend gewesen: Vor jedem Aus­wärts­spiel beim FC Bayern über den alten Les­niak zu spre­chen! Das ist ja jetzt vorbei. (lacht)

Wo haben Sie das Spiel ges­tern gesehen?
Ich saß im Auto, habe Radio gehört und dabei gehofft, dass es beim 0:1 bleibt. Das wäre exakt das Ergebnis von damals gewesen. Außerdem wäre Stefan Kieß­ling der neue Marek Les­niak gewesen. Damit hätte ich gut leben können.

Warum?
Zum einen ist nun Jerome Boateng der neue Les­niak…

…Sidney Sam wird als Tor­schütze geführt.
Für mich sah es eher nach Eigentor aus. Wie auch immer: Ich hätte mich für Kieß­ling gefreut, denn ich kenne ihn noch aus Nürn­berger Zeiten. Dort hat er mal mit meinem Sohn zusammen gekickt, der da mal eine Zeit­lang auf Probe trai­niert hat. Er ist ein guter Typ und ein super Stürmer. Manche sagen, er sei nicht so beweg­lich und sämt­liche Kör­per­teile würden in ver­schie­dene Rich­tungen laufen. Doch er schießt Tore und reißt sich den Arsch auf.

Einer wie Sie also.
Ich habe mir noch ein biss­chen mehr den Arsch auf­ge­rissen. (lacht)

Was trauen Sie Bayer Lever­kusen diese Saison zu?
Die Mann­schaft hat den Vor­teil, dass sie momentan nie­mand so richtig auf dem Zettel hat. Im Gegen­satz zu vielen Spielen in der Ver­gan­gen­heit fuhren sie am Sonntag als krasser Außen­seiter zum FC Bayern. Sie konnten frei von jedem Druck spielen. Ich weiß nicht, ob ein Cham­pions-League-Platz drin ist, denke aber, dass es für die Europa League rei­chen wird.

Danke für die Ein­schät­zung, Herr Les­niak.
Bitte, rufen Sie gerne wieder an.

Wann?
Zum Bei­spiel wenn Wat­ten­scheid mal wieder gegen den FC Bayern gewinnt. Wie Sie wissen, galt ich auch da als Bayern-Schreck. Einmal habe ich drei Tore in einem Spiel geschossen.

Bei dem Aus­wärts­spiel in der Saison 1992/93 machten Sie gegen Rai­mond Aumann drei Tore. Bei einer anderen Partie schossen Sie ein Fall­rück­zie­hertor. Nur: Wat­ten­scheid spielt momentan in der Ober­liga.
Wir müssen eben ein paar Jahre warten – oder auf die Pokal­aus­lo­sung hoffen.