Heute vor 110 Jahren erblickte Giuseppe Meazza das Licht der Welt. Höchste Zeit, zurückzublicken auf die ganz großen Momente im nach ihm benannten Stadion, dem Epizentrum des italienischen Fußballs. Zumal die Kultstätte demnächst abgerissen werden soll. Schnüff.
50er Jahre
Mitte der 50er Jahre bot das Stadion mehr als 100.000 Plätze, nach der Renovierung für die Fußball-WM 1990 hat es nur noch eine Kapazität von 80.019 Plätzen.
San Siro
Da Giuseppe Meazza bei Inter (348 Spiele/247 Tore) deutlich erfolgreicher war als beim AC Mailand (37 Spiele/9 Tore), nennen die Milan-Fans ihre Spielstätte nach dem Stadtteil, in dem es steht: San Siro.
Derby della Madonnina
Das Mailänder Stadtderby gilt im Klubfußball als eines der brisantesten Derbys im Fußball. Die zwei Vereine teilen das Stadion und sind national und international ähnlich erfolgreich. Zudem ist Mailand die einzige Stadt, die zwei Champions-League-Sieger beheimatet.
Derby della Madonnina
Richtige Auswärtssiege gibt es beim Mailänder Derby also nicht. In der Gesamtbilanz von 177 Spielen hat Inter 64 mal gewonnen, 56 mal Unentschieden gespielt und 57 mal verloren.
Curva Sud Milano
Bereits seit 51 Jahren existiert die Ultragruppierung vom AC Mailand.
Curva Sud Milano
Zwischen den beiden Ultragruppierungen Fossa dei Leoni und der Brigate Rossoneri gibt es seit vielen Jahren ein Abkommen, welches besagt, dass Politik im Stadion nichts zu suchen hat. Vor allem letztere Gruppe war in den 70er Jahren für politische Parolen bekannt.
Curva Sud Milano
2005 löste sich die Fossa dei Leoni nach Streitigkeiten innerhalb der Gruppierung auf. Nachdem sich 2016 auch das Commando Tigre auflöste, gibt es beim AC Mailand nur noch die Curva Sud.
Curva Nord Milano
Die Ultras von Inter Mailand finden sich bei ihren Heimspielen in der Nordkurve ein.
Curva Nord Milano
Die wohl bekannteste Ultragruppierung von Inter sind die S.A.N. („Squadra d’Azione Nerazurre“, „Schwarzblaue Aktionseinheiten“). 1969 wurden die Boys gegründet und gehören zu den ältesten Ultragruppierungen Italiens.
Von 1988/89 bis 1992/93: Lothar Matthäus bei Inter Mailand
Für 3,6 Millionen Euro wechselte Lothar Matthäus vom FC Bayern nach Italien. Zusammen mit Andreas Brehme gewann er in seinem ersten Jahr den italienischen Meistertitel. Es blieb der Einzige.
Von 1989/90 bis 1992/93: Jürgen Klinsmann bei Inter Mailand
Ein Jahr nachdem Andreas Brehme und Lothar Matthäus bei Inter unterschrieben, folgte Jürgen Klinsmann. 6,5 Millionen Euro kostete er die Italiener, die ihn später für eine halbe Million mehr an die AS Monaco verkauften.
Ausbau
Zur WM 1990 baute man einen dritten Ring auf, der nochmal Platz für insgesamt 20.000 Zuschauer bot. Elf schraubenförmige Türmen dienen als tragendes Element und befördern die Zuschauer auf die dritte Etage.
WM 1990: Deutschland-Niederlande 2:1
Nach einem (unnötigen?) Einsteigen von Rudi Völler gegen Oranje-Keeper Hans van Breukelen geht Frank Rijkaard auf den Deutschen los. Kurze Zeit später fliegen beide vom Platz. Frank Rijkaard wird zum Lama, Rudi Völler später zum Weltmeister.
UEFA Cup 1996/97: Inter Mailand-FC Schalke 04 1:0 n.V., 1:4 n.E.
Die Geburtsstunde der Eurofighter: Das Hinspiel gewinnen die Schalker 1:0, im Rückspiel steht es nach 120 Minuten 1:0 für Inter. Es folgt das Elfmeterschießen. Schalke trifft viermal, Inter von drei Versuchen nur einen.
Champions League 2000/01: FC Bayern-FC Valencia 6:5 n.E.
Vier Mal fand das Finale der Champions League in Mailand statt, ein Mal jubelten am Ende die Bayern. In einem dramatischen Finale hält Oliver Kahn drei Elfmeter und erweist sich als Elfmeterkiller.
Champions League 2011/12: Inter Mailand-FC Schalke 04 2:5
Im Achtelfinale der Champions League schießen die Königsblauen den amtierenden Sieger raus. Mögen sich Schalker an Raul, Joel Matip oder Edu erinnern, können sie es hier tun.
2014/15: Lukas Podolski bei Inter Mailand
Als letzter Deutscher kickte Prinz Poldi im Giuseppe-Meazza-Stadion. Der Weltmeister von 2014 wurde von Arsenal dorthin ausgeliehen und kam in 17 Spielen auf ein Tor.
Champions League 2015/16: Atletico Madrid-Real Madrid 4:6 n.E.
Königlicher Abschied? Vor vier Jahren fand im Giuseppe Meazza das wohl letzte internationale Endspiel statt. Am Ende traf Juanfran nur den Pfosten, Cristiano Ronaldo vollendete für Real.