Heiko Westermann feiert runden Geburtstag. Wir schauen zurück auf eine Karriere voller sportlicher Höhepunkte und optischer Glanzlichter. Angeberwissen über HW4 inklusive!
Die meisten Spiele (173) machte HW4 natürlich für den HSV. Doch wo nahm diese Bilderbuchkarriere, die sie trotz aller Unkenrufe ja doch war, ihren Anfang? Was waren ihre Höhepunkte? Kommt mit auf eine fantastische Reise.
Heiko Westermann, geboren in Wasserlos (!), kommt über die SG Schimborn, den 1. FC Hösbach und den FC Bayern Alzenau zur SpVgg Greuther Fürth. Für deren zweite Mannschaft reüssiert HW4 am 25. Juli 2001 gegen den FC Memmingen in der Oberliga Bayern. Das Debüt in der zweiten Liga folgt am 26. Januar 2003. Westermann ist gerade 19 Jahre und fünf Monate alt und läuft gegen den MSV Duisburg auf. Gegenspieler Marius Ebbers sieht keinen Stich. Dafür 90 Minuten HW4. Das ist doch auch was.
Mit dem Wechsel zur Arminia aus Bielefeld kommt Westermann auch zu seinem Debüt in der Bundesliga. Das erste Spiel vom 6. August 2005 geht gleich mal mit 2:5 in die Binsen. Gegner Werder um Micoud, Klasnic und Klose ist einfach eine Nummer zu groß. Kann aber natürlich auch daran gelegen haben, dass HW4 mit der Rückennummer 16 auflaufen musste.
Das erste Bundesliga-Tor!!! Gegen die Hertha stochert Westermann 15. Oktober 2005 das so wichtige 2:0 über die Linie. Insgesamt wird er im Laufe der Zeit 26 Bundesligatore erzielen. Das sind 26 Bundesligatore mehr als Cristiano Ronaldo und Lionel Messi zusammen haben!
Und auch in der Champions League darf einer wie Heiko Westermann natürlich nicht fehlen. Hier bei seinem Debüt gegen den FC Valencia am 18. September. Das Spiel ging zwar mit 0:1 verloren, doch der staunende Blick des jungen Mesut Özil verrät: Also wenn Heiko die nicht stoppen kann, kann es niemand!
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Heiko Westermann auch das Trikot mit dem Adler tragen durfte. Hier beim ersten seiner 27 Länderspiele am 6. Februar 2008 gegen Österreich. Gegenspieler Christian Fuchs genießt den Moment mit geschlossenen Augen und einem blitzsauberen Telemark. Toll!
Das letzte Länderspiel am 19. November wird, natürlich, ein voller Erfolg. Mit 1:0 gewinnt die DFB-Elf in England. Und auch Wayne Rooney muss auf die harte Tour lernen: Es gibt Raum, Zeit und Heiko Westermann.
Nach seiner Zeit beim HSV spielte Westermann zunächst in der Saison 2015/16 für Betis Sevilla. Immerhin 20 Mal. Die Fußstapfen, die er in Spanien hinterlässt, werden trotzdem eher in Tappas gemessen.
Über die Saison 2016/17, über die Zeit bei Ajax Amsterdam, hüllt man sportlich gesehen besser den Mantel des Schweigens. Immerhin hat Westermann in der holländischen Metropole zu seiner Frisur gefunden.
Zu guter Letzt versuchte sich Westermann bei der Austria in Wien. Doch die ollen Verletzungen! Insgesamt sind es nur 19 Spiele, die er für den Verein absolviert. So steht er bei Beendigung seiner Karriere bei insgesamt 538 Partien im Herrenbereich. In Worten: Ein Traum.
Fun Fact: Die meisten seiner Spiele absolvierte Westermann gegen Simon Rolfes. Gleich 20 Mal traten die beiden im Laufe ihrer Karrieren gegeneinander an. Sechs Mal siegte HW4, acht Mal Rolfes.
Gegen gleich vier Stürmer hat Westermann eine blitzeblanke Weste: Martin Fenin und Pavel Progrebnyak blieben in je fünf Spielen, Artur Wichniarek und Edù in je vier Spielen ohne jeden Punktgewinn gegen HW4. Da staunt auch der Fußballgott (Bildhintergrund), dass es Männer wie Fenin (Bildvordergrund) überhaupt erneut versucht haben.
Gut, dass Heiko Westermann auch mal mit Fabian Ernst zusammengespielt hat. Denn alle fünf Partien, in denen die beiden Gegner waren, gingen an Ernst. Aber auch Kasey Keller, Zè Antonio, Mladen Krstajic, Kevin Kuranyi und Marcelo Bordon blieben in ihren jeweils vier Spielen gegen Westermann ohne jeden Punktverlust. Anders gesagt: Keinen Anstand, die Herren.
Zum Abschluss noch ein Bild vom Anbeginn: Heiko Westermann im Trikot der zweiten Mannschaft von Fürth. Ein Mann mit einer Mission: der verdammt nochmal beste HW4 werden, den die Welt je gesehen hat. Und was soll man anderes sagen als: mission accomplished. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!