Günter Netzer über Autos, Frauen und Frisuren
»Ich war ein Disziplinfanatiker!«
Am Donnerstag erscheint unser 11FREUNDE SPEZIAL »Rebellen! Die wütenden Männer des Fußballs«. Dafür trafen wir auch Günter Netzer, Frauenschwarm, Vorzeigerebell und Langhaarträger der siebziger Jahre. Oder war alles ganz anders? Lest hier ein paar Auszüge aus dem großen Interview.

Am Donnerstag erscheint unser 11FREUNDE SPEZIAL »Rebellen! Die wütenden Männer des Fußballs«. Dafür trafen wir auch Günter Netzer, Frauenschwarm, Vorzeigerebell und Langhaarträger der siebziger Jahre. Oder war alles ganz anders? Lest hier ein paar Auszüge aus dem großen Interview.

Günter Netzer über die Gründe, die Diskothek »Lovers Lane« zu eröffnen: »Im Grunde war dieser Schritt meiner, wenn Sie so wollen, Solidität geschuldet. Ich habe den Laden allein deshalb eröffnet, weil ich als Spieler in Mönchengladbach nicht genug verdiente. Als zusätzliche Geldquelle.«

...über Autowettrennen mit den Gladbacher Teamkollegen im Trainingslager in Süchteln: »Hören Sie bloß auf! Das war halsbrecherisch. Wir rasten zwar wie die Formel-1-Piloten, aber die entsprechenden Fähigkeiten hatten wir nicht. Dem Himmel sei Dank, dass uns nichts passiert ist!«

... über das Pokalfinale 1973, bei dem er sich selbst einwechselte: »Die Entwicklung dieser Geschichte ist unglaublich! Zehn Jahre lang wusste niemand von meiner Selbsteinwechslung. Ich habe mit keinem darüber gesprochen, solange Weisweiler noch lebte. Ein Frage der Ehre. Erst nach seinem Tod habe ich es einmal erwähnt – und niemand hat mir geglaubt. Und das ist kein Wunder. Wenn es eine Filmhandlung wäre, würden die Zuschauer abwinken und sagen: Was für ein Kitsch!«

... auf die Frage, ob er denn nie über die Stränge geschlagen hat: »Wo denken Sie hin? Ich war ein Disziplinfanatiker! [...] Naja. Jedenfalls, was meine Mitspieler anbelangte. Bei mir selbst mag ich da etwas nachsichtiger gewesen sein.«

... auf die Frage, was von ihm in Erinnerung bleibt: »Unsere Gesellschaft wird ärmer an Persönlichkeiten. Aber der Fußball lebt von Besonderheiten, von außergewöhnlichen Leistungen, an die man sich noch über Jahrzehnte erinnert und die nicht der Norm entsprechen. Nur so kann Fußball die Generationen übergreifend bewegen. Und so absurd es auch ist, nach 40 Jahren reden die Leute immer noch von einem Pokalendspiel, in das ich mich selbst eingewechselt habe.«

... über die heutigen Profis: »Die Klubs verlangen zurecht, dass sich die Spieler einzig auf den Fußball konzentrieren. Siege und Niederlagen haben heute eine ganz andere Bedeutung. Wahrscheinlich wäre ich heute auch angepasster, mit so einer Aktion wie im Pokalfinale würde ich mir großen Ärger einhandeln. Ich hätte gern das Geld der heutigen Spieler verdient, aber mit ihnen tauschen wollte ich nicht.«

Das komplette Interview lest ihr in 11FREUNDE SPEZIAL »Rebellen! DIe wütenden Männer des Fußballs«. Ab Donnerstag im Handel.