Gestern wurde Bixente Lizarazu 50 Jahre alt. Wenn es zum Fußballer nicht gereicht hätte, wäre er wohl Surflehrer im Robinson-Club geworden. Wir feiern ein halbes Jahrhundert volles Haar und Waschbrettbauch. Eine Ode an einen der erfolgreichsten Fußballspieler überhaupt.
Nein, Mario Basler steht nicht hinter einem Zinedine-Zidane-Double mit Perücke, das sich auf Bixente Lizarazu stützt. Anno 1988 wird ein 1,69 Meter großer und 69 kg schwerer französischer Baske als Linksverteidiger aus der B‑Mannschaft von Girondins Bordeaux zu den Profis geholt, um mit Zizou zusammen die Ligue 1 aus ihren Fugen zu heben.
Mit Thomas Strunz im Nacken bestreitet der mittlerweile in die Nationalmannschaft berufene »Liza« im UEFA-Pokal-Finale 1995 gegen seinen späteren Arbeitgeber das für ihn letzte Spiel für Girondins Bordeaux. Bayern gewinnt das Finale, Lizarazu macht für ein Jahr einen kurzen Abstecher in seine baskische Heimat zu Athletic Bilbao und möchte dann auch mal neben Oliver Kahn eine Trophäe hochstemmen. Wer könnte es ihm verübeln?
Nicht immer spazierten Matthäus und Lizarazu Händchen haltend in zu kurzen Hosen durch das Olympiastadion. Wer erinnert sich nicht an die legendäre Respektschelle, die der Außenverteidiger »Loddar« 1999 im Training verpasste »Er war der große Star, sehr arrogant und das hat mich genervt«, kommentierte er den Vorfall sachlich.
In gekonnter Sportdirektor-Manier präsentierte sich Hasan Salihamidzic mit seinen neuen Spielkameraden Thorsten Fink und Bixente Lizarazu. Damals noch auf Uli Hoeneß’ Mist gewachsen.
Auch bei der Équipe Tricolore lief es für den Basken ganz gut. Mit dem WM-Titel 1998 und dem EM-Triumph 2000 hat der 97-fache Nationalspieler alles mitgenommen. Fragt sich nur, warum Zidane auch da noch an seiner Perücke festhielt.
Um auch den letzten Tropfen Weißbier herausrauszuholen, griff Lizarazu zu drastischen Maßnahmen nach dem Champions-League-Sieg über den FC Valencia im Jahr 2001.
In sieben Jahren FC Bayern München und mehr als einem Jahrzent Nationalmannschaft räumte der Linksverteidiger nicht nur auf dem Feld alles ab, sondern schnappte sich auch jeden Titel, den er kriegen konnte. 2001 war er der einzige Spieler, der es jemals schaffte, amtierender Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, Weltpokalsieger und Landesmeister zu sein. Chapeau dafür!
Das lag wohl nicht zuletzt an der gegenseitigen Zuneigung mit seinen Mitspielern, wie Giovanne Elber…
… den Zärtlichkeiten Thorsten Finks…
… und ausreichend Dehnübungen mit Sixpack-Abtasten (wichtig!).
Weil es als Fußballer nach der Karriere finanziell schwierig werden kann, arbeitet Lizarazu heutzutage auf Anfrage auch als James-Blunt-Double.
Und wenn man ihn nicht auf den Meeren der Welt antrifft…
…rammt er alle Gegner als Rugbylinebacker weg.
In Wirklichkeit sind wir doch alle Bixente-Groupies.
Deswegen wünschen wir dem baskischen »Kampfzwerg« alles Gute zu einem halben Jahrhundert!