Die 11 des Spieltags (12)
Vahid »Air« Ujah-Riedle
Matthias Sammer spielt bei U2, Beierlorzer postet Fotos mit seiner neuen Flamme und Lewandowski ist auf Zack (nicht gut zu sprechen). Unsere 11 des Spieltags.

Marco Reus
Endlich antwortet der BVB auf die Mentalitätsdebatte. Gegen den SC Paderborn, eines der torgefährlichsten Teams der letzten Zweitligasaison, zeigt die Mannschaft Moral und holt ein 0:3 auf. Kapitän Reus köpft den viel umjubelten Ausgleich in der letzten Minute und für die Dortmunder war am Ende sogar noch die Sensation drin. So holt das Team einen Punkt auf Mönchengladbach auf und fährt mit breiter Brust nach Barcelona.

Streli Mamba
Laufduelle mit Paderborns Streli Mamba machen ungefähr so viel Spaß wie eine Partie Armdrücken mit Ralf Möller. Fragt nach bei Julian Weigl. Folgerichtig dichtete der DAZN-Kommentator beim Doppelpack des Angreifers: This is Mamba No. 2.

Matthias Sammer
Und wo wir gerade bei Musikvergleichen in Dortmund sind: Hut ab vor Matthias Sammer, der die beste Version eines miesgelaunten »The Edge« von U2 abgab.

Jiri Pavlenka
Bremens Torwart gehörte in den vergangenen Jahren zu den Besten seiner Zunft. Die Kurve nach unten setzte sich aber im Spiel gegen Schalke fort, als ein Schlenzer von Harit den Ball ins lange Eck fand. Da sah Pavlenka nicht gut aus. Immerhin gute Nachrichten für ihn: Andere Bremer (Ex-)Keeper mussten sich in Berlin derweil ganz anderen Schüssen aussetzen.

Anthony Ujah
Immerhin ein (Ex-)Kölner hatte Grund zur Freude und spuckte dem Rivalen der Domstädter ordentlich in die Titelambitionen-Suppe. Ujah traf zum 1:0 für Union gegen Gladbach mit einem Kopfball, der so wuchtig und gut getimet war, dass irgendwo Karl-Heinz Riedle ergriffen in eine Vahid-Hashemian-Biografie weinte.

Achim Beierlorzer
Bei Köln rausgeflogen, kurz Urlaub gemacht, dann mit Mainz einen Kantersieg eingefahren, während der FC in Leipzig unterging. Beierlorzer ist die Ex-Freundin, die auf Facebook Yacht-Fotos vom supersympathischen und erfolgreichen neuen Freund verschickt, während man selbst im Dauerregen barfuß draußen auf einen Legostein tritt und dabei den Bus verpasst. Jonas Hector: Wir können ja Freunde bleiben - Beierlorzer: Ne lass mal.

Moussa Diaby
Unglaublich, wo die Leverkusener immer ihre schnellen und technisch hoch veranlagten Angreifer finden - aber dieser Moussa Diaby wirbelte in seinem ersten Spiel von Beginn an wie der junge Jadon Sancho, ähem, also wie der ganz junge. Diabys Tor und seine Läufe gaben Anlass zum ersten Wortspiel »Diaby dynamite«, seine vergebene Chance zum zweiten: Moussa machen. Doch bei den verärgerten Bayer-Verantwortlichen hieß es nur: No jokes with games.

Rune Jarstein
Manchen in Berlin kann die Trainerentlassung anscheinend nicht schnell genug gehen: Und so ging Rune Jarstein mit seinem irren Tritt gegen Cordova auf Nummer sicher, damit die Hertha in Augsburg schön unter die Räder kommt. Wahrscheinlich tut Jarstein die Aktion jetzt leid – denn er konnte ja nicht ahnen, dass nun Jürgen Klinsmann als Nachfolger im Gespräch ist. Selbst schuld.

Zack Steffen
Lange dachten wir, dass sein Name nur ein weiteres unbekanntes Pseudonym von David Bowie sei, aber weit gefehlt. Der gute Zack hat ordentlich Bälle abgewehrt in dieser Saison. Gegen die Bayern unterlief ihm zwar ein Lapsus, doch höchstwahrscheinlich wird er trotz des 0:4 in die Geschichte eingehen: als einziger Bundesligatorwart, der keinen Treffer von Robert Lewandowski hinnehmen musste. In diesem Sinne: We can be heroes, just for one day.

Christian Streich
... ist weiter auf dem Weg zum Bundespräsidenten, Papst und UN-Sonderbotschafter in einem. Fredi Bobic berichtete nun von einem Zusammentreffen mit Streich am ICE, als Streich gerade einer alten Dame den Koffer heraustrug. Damit hat Streich so viele guten Taten vollbracht, dass er eigentlich nur noch für die Verbannung der »Check24«-Familie aus allen Kanälen sorgen muss, damit auch wir ihm vollends verfallen. Tu es, Christian !

Das Frankfurter Trikot
Zwar verloren auch die Frankfurter, mit ihrem Trikots aber gehörten sie zu den Gewinnern dieses Spieltags. Darauf waren alle Heimatländer der Spieler mit Fahnen abgebildet und dazu das Motto: »Platz für Vielfalt«. Und so schließen wir mit den Worten von Torhüter Kevin Trapp: »Ich glaube ohnehin, dass im Sport der kulturelle Hintergrund des Einzelnen unbedeutend ist. Wir sprechen die gleiche Sprache, die Sprache des Fußballs, da ist es ganz egal, welche Hautfarbe oder Religion jemand hat. Wir teilen eine Leidenschaft, wir haben ein gemeinsames Ziel.«