»Gestatten, Jancker!« – Am 9. Spieltag der Saison 1993/94 gibt der 1974 in Grevesmuehlen (DDR) geborene Carsten Jancker sein Bundesligadebuet, damals noch für den 1. FC Köln. Gegend en VfB Leipzig gelingt ihm gleich der Treffer zum 3:1. Unser Bild zeigt ihn allerdings Jahre spaeter im DFB-Pokalfinale 1999 gegen Werder Bremen.
2/19
In einem aeusserst erfolgreichen Jahr bei Rapid Wien empfiehlt sich Jancker nach der Saison 1995/96 für den FC Bayern München. 143 Spiele und 48 Tore später darf man sagen, dass sich diese Investition gelohnt hat. Auch, weil der grosse Mann mit dem blanken Haupt die Liga um einen weiteren kuriosen Jubler bereichert: Der Kuss des Ringfingers wird zum Markenzeichen.
3/19
Gross. Boese. Laut. Gar ein Neonazi? Optisch die perfekte Besetzung für jeden halbgaren Skinhead-Film, muss sich Jancker Zeit seiner Karriere gegen die Vorwuerfe wehren, er sympathisiere mit Rechtsradikalen.
4/19
Für die Sportfotografie bedeutet die Erscheinung des Bayern-Huenen allerdings Anlass zum Jubel. Hier sucht Andreas Moeller Trost in seinen Armen.
5/19
Und noch eine Umarmung: Unter Trainer Ottmar Hitzfeld gewinnt Jancker alle grossen Titel seiner Kariere: DFB-Pokal, Deutsche Meisterschaft, Champions League, Weltpokal. Als Hitzfeld sich verabschiedet sagt Jancker: »Hitzfeld ist wohl einer der besten Trainer aller Zeiten.«
6/19
Keine Zeitmaschine, sondern das Abschiedsspiel von Lothar Matthaeus: Carsten Jancker und Mannschaftskollege Diego Armando Maradona.
7/19
Wo immer der kahlkoepfige Riese auftaucht und auf andere kahlkoepfige Riesen trifft, ergeben sich wunderbare Szenen. Wie hier beim 0:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen England. Jancker gegen Campbell – klingt wie King Kong gegen Godzilla.
8/19
Trost für das Spiegelbild. Pierluigi Collina zeigt Mitleid mit Carsten Jancker, der im Sommer 2000 bei der Europameisterschaft Teil von einer der schlechtesten deutschen Nationalmannschaften aller Zeiten ist und nach einem peinlichen 0:3 gegen Portugal schon in der Vorrunde ausscheidet.
9/19
Lieblingsgegner Werder Bremen. Auch wenn unser Bild eine Szene aus einem Spiel zeigt, dass 3:2 für die Norddeutschen endet. Im Meisterschaftsfinale 2000 gelingen Jancker zwei frühe Tore zum 3:1‑Erfolg gegen Werder, dank der gleichzeitigen Niederlage Leverkusens gegen Unterhaching ist Bayern München Deutscher Meister.
10/19
Wer sich wohl mehr auf das Duell gefreut hat, Carsten Jancker oder Jaap Stam?
11/19
Spektakulaerer Fallrueckzieher im Spiel gegen den SC Freiburg. Seine beste Saison hat Jancker defintiv 1998/99, als ihm 13 Tore und neun Vorlagen in der Bundesliga und jeweils drei Tore und Vorlagen in der Champions League gelingen.
12/19
Was aussieht, wie eine Blumenvase, ist der begehrteste Pokal im Vereinsfußball. 2001 holt Jancker mit Bayern das nach, was zwei Jahre zuvor noch dramatisch missglueckt war: Der Gewinn der Champions League.
13/19
Oliver Kahn hat den letzten Elfmeter im Endspiel gegen den FC Valencia gehalten. Es freuen sich mit ihm (von links) Sergio, Hargreaves, Salihamidzic, Andersson, Lizerazu und Carsten Jancker.
14/19
Es haette der groesste Moment in seiner Laufbahn werden können, doch der Fallrückzieher im Champions League Finale von 1999 prallt in der 84. Minute nur gegen die Latte. »Das Spiel hat mich monatelang verfolgt«, gibt Jancker heute zu.
15/19
Selten wurde ein 4:0 so euphorisch gefeiert, als dieses von Carsten Jancker beim 8:0‑Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Japan und Suedkorea gegen Saudi-Arabien. Es wird sein einziges Tor bei einer Weltmeisterschaft bleiben.
16/19
Der Wechsel 2002 in die Serie A zu Udinese Calcio beschert Jancker zwar Duelle gegen solche Legenden, wie Paolo Maldini, in 36 Spielen gelingen dem Deutschen allerdings nur zwei Tore.
17/19
Nach seinem Italien-Abenteuer kehrt Jancker zurück in die Bundesliga und erlebt beim 1. FC Kaiserslautern eine ganz neue Herausforderung kennen: Abstiegskampf. In der Saison 2004/05 kann Jancker mit acht Scorerpunkten noch zum Klassenerhalt beitragen, ein Jahr später scheint die Laufbahn von Jancker beendet zu sein. Lautern steigt ab und Janckers persönliche Bilanz ist desastroes: Fünf Spiele, kein Tor.
18/19
Er geht nach China, zu Shanghai Shenhua. Des Geldes wegen. »Dieses halbe Jahr wollte ich noch machen«, sagt Jancker, der mit Reich der Mitte zwar optisch eine Erscheinung ist, sportlich aber niemals wirklich ankommt.
19/19
Im Herbst seiner Karriere, entscheidet sich Jancker für das oesterreichische Exil und den winzigen Klub SV Mattersburg. Das Projekt hat Erfolg. Jancker trifft wieder und bekommt als Anerkennung die Kapitänsbinde. Bis ihn Trainer Franz Lederer »aus Altersgruenden« aufs Abstellgleis stellt.