Warum Kingsley Coman niemals doppelt hätte treffen dürfen. Wieso bei Huub Stevens immerhin eine Null steht. Und warum Martin Schmidt anders ist als alle anderen. Hier kommen die interessantesten Statistiken zum 29. Spieltag. Und zu Jürgen Klopp.
0,6
Kingsley, die Erste: Laut der Expected Goals-Rate hätte Coman nur 0,6 Tore schießen sollen. Mit viel Liebe aufgerundet also: eins. Doch der Franzose pfiff auf die Logik und schnürte beim 4:1‑Sieg der Bayern gegen Düsseldorf einen Doppelpack. Warum die Expected Goals-Methode trotzdem eine aufschlussreiche Statistik darstellt, lest ihr hier »>
Immer
Kingsley, die Zweite: Ob mit Jedi-Gedächtnis-Zopf oder ohne: wenn Obi-Wan Coman trifft, wirken höhere Mächte auf das Spiel der Bajuwaren. Denn dann gewann der Rekordmeister jedes Mal .
Einer aus Sechs
Bosz, Doll, Schommers, Stevens und Weinzierl sind im Laufe der Saison gekommen – und verloren allesamt ihr erstes Spiel. Frisch und fröhlich hingegen ging am Sonntag Augsburgs neuer Trainer ans Werk. »Ich habe eine Top-Mannschaft übernommen«, erklärte Martin Schmidt nach dem 3:1‑Sieg des FCA in Frankfurt den feinen Vorteil gegenüber seinen Kollegen.
Immer wieder
Es wird langsam gruselig gut – Bremen trifft diese Saison in jedem Spiel, seit 29 Spieltagen. Die einzigen Teams, die das ebenfalls geschafft haben, sind der 1. FC Köln (63÷64) und die Bayern (73÷74 & 12/13). Die schaurig-bittere Wahrheit: Köln und München wurden damit deutscher Meister.
Null
Null ist die Anzahl der Journalisten, die Huub Stevens bei der Pressekonferenz nach dem 1:1‑Remis in Nürnberg verprellt hat. Damit kann er nicht an die kämpferischen Leistungen der Vorwoche anknüpfen, sondern hält sich an die von ihm propagierte Muss-stehen-Null. Stevens überzeugt stattdessen als menschgewordener Glückskeks: »Zweifel ist ein schlechter Ratgeber. Du darfst nicht zweifeln.«
Acht
Hannover ist historisch schlecht: acht Pleiten in Folge werden untermalt von Thomas Dolls wenig aufmunternden Worten: »Das ist das, was möglich ist.« Um Hannovers Abgesang einzuordnen: so schlecht wie 96 war zu diesem Saison-Zeitpunkt kein Bundesligist seit 44 Jahren mehr (damals Wuppertaler SV 74/75).
19 und 306
Keine Ahnung was wir gemacht haben, als wir 19 Jahre und 306 Tage alt waren. Bestenfalls Spicker für die nahende Abiturprüfung geschrieben oder wahrscheinlich noch weniger Gehaltvolleres. Kai Havertz jedenfalls, hier neben Julian Brandt, macht sein 100. Pflichtspiel für Bayer Leverkusen und erzielt beim 1:0‑Sieg in Stuttgart sein 20. Bundesliga-Tor.
X mal ratlos
Das größte Sorgenkind im deutschen Fußball: Handspielregelauslegung im Strafraum. Episode 324: Mats Hummels verursachte am Sonntag einen Strafstoß, indem er sich die Pille aus 30 cm Entfernung von Mitspieler Thiago an die Hand schießen ließ. Wir bleiben wieder mal ratlos zurück. Friedhelm Funkel möchte lösen: »Es gibt doch bei Hand gar keine Regel. Der Schiedsrichter entscheidet so, wie er gerade lustig ist.«
31 Sekunden
Handgestoppte 31 Sekunden war die Partie zwischen Hannover und Gladbach alt, als sich Fohlen-Kapitän Lars Stindl im Duell mit Matthias Ostrzolek sein Schienbein brach. Vielleicht die schnellste Verletzung aller Zeiten. Wichtiger an dieser Stelle: gute Genesung, Lars!
41.21.1
Der beliebteste Radschlösser-Zahlencode in ganz Dallas. Einfach, weil dieser Dirk Nowitzki so geil ist. Unglaubliche 18.409-mal hat er in seiner NBA-Karriere das Runde ins Runde eingenetzt. Auch wenn der Vergleich hinkt: das sind 50 Gerd Müller-Karrieren in der Bundesliga.
112
Zum Schluss noch ein Blick rüber auf die Insel, wo Jürgen Klopp weiter an seiner Legendenschraube dreht. In seinen ersten 200 Pflichtspielen mit Liverpool gewann er 112-mal und hat damit vier Siege mehr auf dem Konto als Vereinslegende Bill Shankly in seinen ersten 200 Begegnungen. Well done.