Gerald Asamoah beendet am Samstag mit einem Abschiedsspiel in der Arena seine langjährige Karriere. Wir blicken zurück auf die großen Momente mit Hannover, Schalke, St. Pauli und Fürth.
Gerald Asamoah begann seine Karriere bei Hannover 96. Dort traf er bereits auf Otto Addo, Fabian Ernst und Sebastian Kehl.
Dort traf er unter anderem auch auf einen gewissen Dieter Hecking. Mit Hannover gelang ihm 1998 der Aufstieg in die Zweite Liga.
In Cottbus wird Asamoah rassistisch angefeindet. Auch in der Folge ist er im Stadion der Freundschaft nicht wohl gelitten.
Im Sommer 1998 holt ihn Rudi Assauer nach Schalke und tauft ihn sogleich »Blondie«. Asamoah nennt Asauer bis heute noch respektvoll »den Manager«.
In der Saison 2000/01 trumpft Asamoah vollends auf der rechten Außenbahn auf und wird danach in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Eines seiner besten Spiele liefert er gegen Hertha BSC, als er seine Gegenspieler André Schmidt und Michael Hartmann nacheinander schwindelig spielt.
Im entscheidenden Saisonspiel gegen Unterhaching liegt Schalke schnell mit 0:2 hinten, Torschütze auf der Gegenseite: André Breitenreiter. Doch der S04 kommt zurück, den Ausgleich erzielt Asamoah spektakulär mit der Hacke.
Doch der Endstand von 5:3 für Schalke reicht letzten Endes nicht zur Meisterschaft. Nach dem »Vier-Minuten-Titel« zeigt sich Asamoah mit seinen Mitspielern konsterniert den Fans. Diese singen: »Wir sind stolz auf unser Team!«
Asamoahs Nationalmannschaftskarriere startet 2001 furios mit einem Tor beim Debüt. Er nimmt an der WM 2002 und 2006 teil, steigt zum DJ des »Sommermärchens« auf und bestreitet insgesamt 43 Länderspiele. Damit ist er Schalkes Rekordhalter.
Besonders heiß geht es für Asamoah in den Derbys zu. Vor dem vorletzten Saisonspiel im Jahr 2007 geht es für Schalke um die Meisterschaft, für den BVB gegen den Abstieg. Asamoah kündigt an, bei einem Titel in Dortmund zu Fuß die B1 nach Hause zu laufen. Schalke unterliegt mit 0:2 und verspielt den Titel.
Mit seinem Kumpel aus Hannover-Tagen Otto Addo versteht er sich weiterhin prächtig, auch wenn er für Fototermine ein anderes Verhältnis simuliert.
Eine besondere Feindschaft entwickelt sich zu Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller. Nach einem 4:1‑Sieg der Schalker beauftragt ein Boulevardblatt einen Lippenleser, einen Disput der beiden zu entschlüsseln, und titelt dann, Weidenfeller habe Asamoah als »schwarzes Schwein« beleidigt. Asamoah bestätigt dies auf Nachfrage. Weidenfeller erklärt daraufhin, er habe »schwules Schwein« gesagt – was die Sache eigentlich kein Stück besser macht. Auch Asamoah leistet sich einen Fehltritt, als er ein Tor mit einer »Kopf ab«-Geste in Richtung der Rivalen feiert.
Sportlich allerdings beflügeln die Derbys Asamoah. Eines seiner besten Spiele überhaupt liefert er im Februar 2008, als er beim 3:2‑Sieg der Schalker eine Vorlage und ein Tor beisteuert. Beim entscheidenden Treffer durch Fabian Ernst spielt er die Dortmunder mit einem spektakulären Hackentrick aus.
Als Asamoah im Jahr 2010 unter Felix Magath zum Bankdrücker wird, erfährt er besondere Zuneigung aus Hamburg. Bei einem Freundschaftsspiel feiern ihn die Fans des FC St. Pauli, unter anderem mit dem Gesang: »Ohne Gerald habt ihr keine Chance.« Wenig später wechselt er zum Kiezclub und schreibt mit dem Siegtor im Derby gegen den HSV Geschichte.
Nach dem Spiel wird er von seinen Mitspielern Marius Ebbers und Mathias Hain auf den Schultern zu den Fans getragen. Doch »Asa« verlässt St. Pauli nach nur einer Saison und heuert wenig später bei seinem alten Mitspieler Mike Büskens in Fürth an.
Mit Greuther Fürth gelingt den beiden (Büskens als Trainer) im Jahr 2012 der Aufstieg in die Bundesliga. Hatte sich Asamoah beim Spiel mit St. Pauli auf Schalke noch prophylaktisch eine Gelbsperre eingehandelt, so lief er mit Fürth bei seiner alten Liebe auf und siegte 2:1. Das gesamte Schalker Stadion feierte Asamoah trotzdem, was die S04-Spieler um Jermaine Jones vor Wut kochen ließ.
Nach seiner Rückkehr auf Schalke für die Zweite Mannschaft wurde Asamoah zusammen mit seinem Förderer Rudi Assauer in die Schalker Ehrenkabine aufgenommen. Er dankte dem schwer erkrankten Manager in seiner Rede und forderte den Saal noch einmal zu Standing Ovations für »den Manager« auf. Über Schalke sagte er: »Ich habe mich vom ersten Tag an in diesen Verein verliebt. Ich werde immer Schalker bleiben!«