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Kurz bevor ich ges­tern ins Bett ging, sah ich noch den Face­book-Post eines Freundes aus Ame­rika, vom dem ich weiß, dass er Fan von Borussia Dort­mund ist und zugleich Sym­pa­thien für 1860 Mün­chen hegt.

Was für ein Glück, dass ich gerade viel zu tun habe“, schrieb er. Denn sonst müsste ich dau­ernd daran denken, was für ein schwarzer Tag das für meine Ver­eine ist.“

Par­al­lelen zwi­schen 1860 und dem BVB

Es klingt zunächst absurd, einen frisch geba­ckenen Pokal­sieger mit einem Absteiger in die 3. Liga zu ver­glei­chen, aber es gibt in der Tat ein paar Par­al­leleln zwi­schen Borussia und 1860 – jedoch aus den exakt gegen­tei­ligen Gründen.

Beide Klubs haben ges­tern eine emp­find­liche Nie­der­lage ein­ge­steckt. Die von 1860 dürfte nach Lage der Dinge fol­gen­rei­cher sein, aber auch das Ein­ge­ständnis des BVB, dass eine lang­fristig aus­ge­rich­tete und sport­lich sehr erfolg­reiche Zusam­men­ar­beit wegen atmo­sphä­ri­scher Stö­rungen vor­zeitig beendet werden muss, ist kein Ruh­mes­blatt.

Pro­fil­neu­rosen und Distanz­pro­bleme 

Zudem ernten beide Klubs gerade großes Kopf­schüt­teln (fast) aller­orten und haben einen beacht­li­chen Image­schaden erlitten. 1860 wird ja schon länger als Chaos-Klub wahr­ge­nommen, in dem sich jemand als Allein­herr­scher ver­steht, der augen­schein­lich nicht team­fähig ist. Nun spricht auch aus sehr vielen Kom­men­taren zur Lage in Dort­mund die Über­zeu­gung, dass bei der Ent­las­sung des Trai­ners Pro­fil­neu­rosen eine ent­schei­dende Rolle gespielt haben müssen.

Inter­es­san­ter­weise nimmt diese Sicht­weise zu, je weiter man sich von Dort­mund ent­fernt. Obwohl der geschätzte Kol­lege Jens Kirschneck mir gerne vor lau­fender Kamera arm­dicke Infor­ma­ti­ons­lei­tungen nach Dort­mund“ unter­stellt, bin ich seit meinem Wegzug aus der Stadt vor sechs Jahren nicht ent­schei­dend näher am Verein als die meisten anderen Leute.

Aller­dings kenne ich natür­lich eine ganze Reihe von Fans, bei denen das anders ist und denen ich außerdem eine fun­dierte und durchaus objektiv gebil­dete Mei­nung zum Geschehen zutraue. Und in ver­blüf­fender Ein­mü­tig­keit halten sie die Schlamm­schlacht der ver­gan­genen Wochen für bedau­er­lich, die nun ver­kün­dete Ent­schei­dung aber für richtig.