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Björn Andersson gilt in der Branche als her­aus­ra­gender Fach­mann und als Inbe­griff der Serio­sität – was man wahr­lich nicht von allen behaupten kann, die sich im Fuß­ball­ge­schäft tum­meln. Andersson, der noch heute gele­gent­lich als Talent­späher für Bayern arbeitet, hat lange geschwiegen. Doch jetzt ent­hüllt der Schwede, welche kri­mi­nellen Machen­schaften hinter den Kulissen im Gange sind. Das sind Mafia-Methoden“, erklärt er.

Vor­sicht! Wer jetzt wei­ter­liest, könnte den Spaß am Fuß­ball, am Fan-Dasein und vor allem an der kom­menden Trans­fer­pe­riode ver­lieren. Denn was Björn Andersson dem schwe­di­schen Pod­cast Lundh anver­traut, lässt einem den Mund offen stehen. Und das trifft sich gut, denn man möchte sich am liebsten über­geben.

Ich könnte einige Häuser an der Küste besitzen“

Ich selbst habe mehr­fach Geld ange­boten bekommen, falls ich diesen oder jenen Spieler zu Bayern bringen würde“, erzählt Andersson in ruhigem Ton­fall. Hinter den Offerten, so Andersson, steckten soge­nannte Agenten, also Spie­ler­be­rater oder Ver­mittler, die den Kar­rieren ihrer Kli­enten ein biss­chen auf die Sprünge helfen wollten. Ich könnte heute so einige Häuser an der kroa­ti­schen Küste besitzen“, verrät Andersson viel­sa­gend und lie­fert einen ersten Hin­weis darauf, woher viele dieser unmo­ra­li­schen Ange­bote stammten. Doch er wird noch deut­li­cher.

Es wissen eh alle, die in dieser Branche beschäf­tigt sind, dass nicht immer alles sauber zugeht“, sagt Björn Andersson. Ich nenne ein Bei­spiel: Da kommen Agenten an und sagen: Sieh zu, dass dieser Spieler nach Mün­chen kommt, dann bekommst du im Gegenzug so und so viel.“ Ein kri­mi­neller Bestechungs­ver­such. Schließ­lich, so betont der heute 65-Jäh­rige, werde ich ja von den Bayern bezahlt. Zum Glück aber bin ich nie auf solche Touren ein­ge­stiegen. Denn sonst wäre ich ein Ver­bre­cher.“

Vier Tage im Nobel­puff

Andersson sagte, so sagt zumin­dest er es, stets höf­lich, aber bestimmt: Nein, danke! Dabei wurden ihm nicht nur Gur­ken­spieler“ auf solch dubiose Weise ange­boten. Der ehe­ma­lige Profi von Östers Vaxjö (Schweden) und Bayern Mün­chen verrät sogar drei pro­mi­nente Namen: Luka Modric (heute Real Marid), Vedran Cor­luka (früher bei Man­chester City, Tot­tenham Hot­spur und Bayer Lever­kusen) sowie Edu­ardo Silva. Der Bra­si­lianer mit kroa­ti­schem Pass ging zwi­schen­zeit­lich beim FC Arsenal auf Tore­jagd. Alle drei Genannten haben übri­gens eine Ver­gan­gen­heit beim kroa­ti­schen Top­klub Dinamo Zagreb.

Auch andern­orts im frü­heren Jugo­sla­wien regiert die Kor­rup­tion das Fuß­ball­ge­schäft. Legendär ist die Erzäh­lung über einen frü­heren Bun­des­li­ga­trainer, der vor vielen Jahren gemeinsam mit dem dama­ligen Manager seines Ver­eins vier Tage und Nächte in einem Bel­grader Nobel­puff ver­bracht haben soll. Die Rech­nung, so erzählt man sich, hätten lokale Gönner begli­chen. Als Trainer und Manager wieder zurück waren, hatten sie frisch unter­zeich­nete Ver­träge mit zwei allen­falls mäßig begabten Profis im Gepäck.