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Was heißt eigent­lich Borussia auf Nie­der­län­disch? Im Rekord­tempo hat Peter Bosz dem BVB seinen Stempel auf­ge­drückt. Er kam, sah – und tak­tierte. Die gesamte Vor­be­rei­tung nutzte Bosz, um der Mann­schaft seine ganz per­sön­liche Form des Voetbal total“ bei­zu­bringen.

Dieses Unter­fangen ist nicht ganz risi­ko­frei. Die Kri­tik­punkte am geschassten Trainer Thomas Tuchel waren man­nig­faltig; dass die Borussia unter ihm ein tak­ti­scher Total­aus­fall war, der drin­gend ein neues Kon­zept benö­tigte, dürften aber nicht einmal die ärgsten Kri­tiker behaupten. Bosz wagt den totalen Neu­an­fang, ohne auf dem Bestehenden auf­zu­bauen. Er möchte das pure Bosz-System, kein Tuchel-Plus.

Umso schöner für den Nie­der­länder, dass sein System schon am ersten Spieltag so richtig ein­schlägt. Seine Borussia über­rollte den VfL Wolfs­burg und siegte 3:0. Wie sieht dieses System Bosz aus? Wir fassen die fünf größten Neue­rungen zusammen.

1. Die For­ma­tion
Thomas Tuchel expe­ri­men­tierte viel beim BVB: Drei­er­ketten, stän­diger Per­so­nal­aus­tausch, asym­me­tri­scher Aufbau – Tuchel rich­tete seine Mann­schaft stets am Gegner aus. Bosz setzt stärker auf ein festes System.

Grund­lage ist eine typisch-hol­län­di­sche 4 – 3‑3-For­ma­tion. Dort­munds Spieler bewegen sich inner­halb der For­ma­tion bis­lang sehr sym­me­trisch: Die Außen­ver­tei­diger rücken auf, Sechser Nuri Sahin lässt sich etwas fallen. Auf­fällig ist die hohe Breite im Spiel­aufbau: Dort­mund besetzt die Flügel meist dop­pelt, nutzt die gesamte Breite des Feldes. Diese (eben­falls typisch nie­der­län­di­sche) Form des Posi­ti­ons­spiels soll es Dort­mund ermög­li­chen, das Spiel zu domi­nieren, der Gegner soll durch die Ver­la­ge­rungen viel laufen.

2. Die Spiel­züge
Aus der Grund­ord­nung heraus sam­melt Dort­mund viel Ball­be­sitz. Um den Ball­be­sitz auch vor das Tor tragen zu können, hat Bosz ver­schie­dene Spiel­züge ein­trai­nieren lassen. Ein wie­der­keh­rendes Ele­ment ist bei­spiels­weise die Bewe­gung der Achter auf die Flügel. Sobald diese nach Außen sprinten, starten die Außen­stürmer dia­gonal ins Zen­trum.

In guten Momenten kann Dort­mund mit diesen abge­stimmten Lauf­wegen aus dem Nichts Dynamik kre­ieren. Gegen Wolfs­burg funk­tio­nierte noch nicht jeder Spielzug, gerade vor dem 1:0 bestand das Ball­be­sitz­spiel noch vor­nehm­lich aus Quer­pässen.