George Becali, Eigentümer von Steaua Bukarest, gab sich vor dem Playoff-Spiel seines Vereins siegessicher: Sollte Gegner Vitória Guimaraes ein Tor erzielen, würde er sich „den Kopf abschneiden“. Es sollte noch schlimmer kommen.
Steaua Bukarests Eigentümer George Becali gab das Ziel aus, dass sein Verein das Finale der Europa League erreichen sollte. Das ist jetzt drei Jahre her. Seitdem ist es dem rumänischen Rekordmeister und erstem osteuropäischen Europapokalsieger nicht gelungen, so weit zu kommen. Und in diesem Jahr musste die Mannschaft als rumänischer Vizemeister in den Playoffs spielen, um den Einzug in die Europa League überhaupt klarzumachen. Das Hinspiel gegen Vitória Guimaraes aus Portugal endete 0:0, was Becali dazu veranlasste, vor dem gestrigen Rückspiel siegessicher zu behaupten: Sollte Vitória Guimaraes ein Tor gegen seine Bukarester erzielen, würde er sich „den Kopf abschneiden“.
Rückblickend lässt sich sagen, dass Becali sich um Kopf und Kragen redete: Denn in der 53. Minute bekamen die Portugiesen einen Elfmeter zugesprochen. Edmond Tapsoba verwandelte ihn zum 1:0 – ein Ergebnis, bei dem es bis zum Schluss blieb. Steaua Bukarest kassierte damit nicht nur einen Gegentreffer, sondern verpasste durch die Niederlage auch den von Becali sicher geglaubten Einzug in die Europa League. Und Becali? Hätte wohl besser schweigen sollen.
Schuhe nur ab 4000 Euro
Verbale Zurückhaltung ist allerdings kein Markenzeichen des Rumänen, wie er unter anderem auch im Jahr 2013 bewies: Vor internationalen Spielen ist es eigentlich üblich, dass sich die Manager der gegnerischen Teams auf ein Essen treffen. Als Steaua Bukarest aber vor sechs Jahren in der Zwischenrunde der Europa League gegen Ajax Amsterdam spielte, verzichtete George Becali auf dieses Ritual. Seine Erklärung dafür: „Der Vorsitzende von Ajax trägt Schuhe im Wert von 200 Euro. Meine eigenen kosten 4000 Euro. Und sie sind alt und abgenutzt. Wie kann ich mit ihm essen gehen? Ist das nicht unmöglich?“ Immerhin: Das ging gut aus, denn das Hinspiel hatte Ajax zwar mit 2:0 zuhause gewonnen, im Rückspiel siegte Bukarest aber mit 3:0.
Ob Becali seine jüngste großspurige Ankündigung nach dem Aus in der Europa League nun wahrwerden lässt oder nicht: Seinen Kopf, so viel steht fest, hatte er schon vor der Partie verloren.