Eigent­lich könnte der FK Pir­ma­sens Fuß­ball­fans außer­halb von Pir­ma­sens am Aller­wer­testen vor­bei­gehen. Kleine Stadt, Ben­jamin Auer der größte“ Name der jün­geren Ver­eins­ge­schichte, drei­stel­liger Zuschau­er­schnitt (900-irgendwas), Tabel­len­vier­zehnter der Regio­nal­liga Süd­west. Sexy klingt das nicht. Es klingt sogar ziem­lich lang­weilig. Wenn da nicht die Sache mit der Rele­ga­tion wäre. Denn der Tabel­len­vier­zehnte der Regio­nal­liga Süd­west ist abge­stiegen. Als Sechs­letzter. Mit 42 Punkten.

Wie es in den letzten Wochen für uns lief, ist sehr, sehr dra­ma­tisch“, sagt Karsten Vol­berg, Prä­si­dent des pfäl­zi­schen Klubs, der in der Region lie­be­voll die Klub“ genannt wird. Was er genau mit dem Wort dra­ma­tisch meint? Weil mit den zweiten Mann­schaften von Mainz und dem FSV Frank­furt zwei Dritt­liga-Absteiger in die Regio­nal­liga Süd­west abrut­schen und mit Elvers­berg und Waldhof Mann­heim gleich­zeitig beide Süd­west-Ver­treter an der Rele­ga­tion für die Dritte Liga schei­terten, steigen in diesem Jahr sechs Ver­eine aus der Regio­nal­liga Süd­west ab.

Neben großen, finanz­kräf­tigen Teams wie Kai­sers­lau­tern, Ein­tracht Trier und Hom­burg trifft es also auch den FK Pir­ma­sens. Trotz zwei Siegen zum Sai­son­ende. Trotz einer für die eigenen Ver­hält­nisse mehr als ordent­li­chen Saison.

Ein Meister muss immer auf­steigen“

Natür­lich sei von Anfang an bekannt gewesen, dass es sechs Absteiger geben könnte, sagt Vol­berg. In der Spiel­ord­nung, die man vor der Saison unter­schreiben muss, gibt es auch ein Tableau, in dem alle mög­li­chen Sze­na­rien beschrieben werden.“ Inso­fern müsse man den Abstieg sport­lich nehmen. Aber: Auch in Pir­ma­sens wissen die Ver­ant­wort­li­chen, dass der Klub in diesem Jahr Opfer eines ver­ma­le­deiten Sys­tems ist. Oder wie Vol­berg es auf den Punkt bringt: Ein Meister muss immer auf­steigen. Alles andere ist ein No-Go.“

Ein No-Go, das seit Jahren Rea­lität ist. Aus den fünf Regio­nal­ligen, die es der­zeit gibt, müssen selbst die Meister in die Rele­ga­tion. In den letzten drei Jahren hieß das für die Meister der Regio­nal­liga Süd­west jeweils: Pus­te­ku­chen. Weder Kickers Offen­bach, noch Waldhof Mann­heim oder in diesem Jahr Elvers­berg wurden am Ende für eine starke Saison belohnt. Statt­dessen noch ein Jahr Regio­nal­liga. Und die immer kleiner wer­dende Hoff­nung, es doch noch irgendwie durchs Nadelöhr in den ren­ta­blen Pro­fi­fuß­ball zu schaffen.