In Argentinien haben Unbekannte ein Druckhaus von Panini überfallen. Die bewaffneten Täter kamen mit 3.000.000 WM-Stickern davon. Genug, um ihr Sammelalbum vollzukriegen?
„Ihr sollt die verdammten Sticker in den verdammten Laster packen, wird’s bald!“ So oder so ähnlich muss es klingen, wenn eine Bande bewaffneter Diebe ein Druckhaus von Panini überfällt. Was sich auf den ersten Blick wie eine Eilmeldung aus Absurdistan liest, hat sich am vergangenen Wochenende in Argentinien tatsächlich so zugetragen.
In Munro, einer Kleinstadt im Großraum Buenos Aires, wurde eine Produktionshalle des italienischen Klebebildimperiums um WM-Sticker im Wert von 300.000 Euro erleichtert. Die maskierten Täter bedrohten das Personal mit Maschinengewehren und ließen ihre Beute von den Angestellten in einen Laster räumen.
Unklares Motiv
Es ist nicht das erste Mal, dass die beliebten Klebebilder bei Kriminellen Begehrlichkeiten wecken. 300.000 Panini-Päckchen fielen schon 2014 wenige Wochen vor WM-Beginn in die Hände brasilianischer Sticker-Diebe, die in Rio de Janeiro einen vollgepackten Lieferwagen entführt hatten.
Damals rechnete man damit, die Sticker später auf dem brasilianischen Schwarzmarkt wiederzufinden. Besonders die zu Welt- und Europameisterschaften herausgegebenen Sammelbilder erfreuen sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Im Falle der unbekannten Täter aus Argentinien ist die Motivlage allerdings noch unklar.
Robin Hood oder Verzweiflungstäter?
Werden die Räuber ihr Diebesgut in Robin-Hood-Manier unter den Kindern des Landes verteilen? Stecken die verzweifelten Panini-Sammler aus dem Kreis Pinneberg dahinter, die auf Ebay Kleinanzeigen bisher vergeblich nach Tauschpartnern für die „ganz unbedingt“ benötigten Bildchen mit den Nummern 447, 605 und 118 suchen? (Wer helfen kann, hier entlang)
Die Drahtzieher dieses spektakulären Coups befinden sich jedenfalls im Besitz von insgesamt 3.000.000 Stickern. Hochrechnungen der 11FREUNDE-Redaktion zufolge entspricht das in etwa der Menge, die es braucht, um ein Sammelalbum von Panini vollzukriegen.