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Es war einer dieser Pässe, die eine gesamte Abwehr aus­he­beln können. Sanft fiel der Ball hinter der Wat­ford-Vie­rer­kette auf den Fuß von Juan Mata, der nur noch auf den mit­ge­lau­fenen Marcus Rash­ford quer­legen musste. Das 1:0, ein­ge­fä­delt von Michael Car­rick bei seinem letzten Ein­satz im United-Trikot, mar­kierte gleich­zeitig auch den End­stand.

Ein Tor wie eine Meta­pher für die Kar­riere eines Spie­lers, der immer am besten war, wenn er den Aus­nah­me­kön­nern um sich herum zuar­beiten durfte. Denn aufs Arbeiten ver­stehen sie sich im Norden Eng­lands. Dort hat Car­rick, der unweit der Indus­trie­stadt New­castle auf­ge­wachsen ist, seine pri­vaten wie fuß­bal­le­ri­schen Wur­zeln.

Der Junge glaubt an sich“

Als 16-Jäh­riger wagte er den Schritt ins Jugend­in­ternat des Haupt­stadt­klubs West Ham United. Eine Ent­schei­dung, die seinem spä­teren Mentor Sir Alex Fer­guson impo­nierte: Ein Teen­ager aus New­castle, der sich alleine auf den Weg nach London macht. Das zeigte mir: Der Junge glaubt an sich.“

Und Fer­guson glaubte an den Jungen. Im Sommer 2006 wech­selte Car­rick für etwas mehr als 27 Mil­lionen Euro von den Tot­tenham Hot­spur zu Man­chester United. Der 1,89 m große Ball­ver­teiler reifte im Zen­trum der Red Devils“ binnen kür­zester Zeit zum uner­müd­li­chen Mit­tel­feld­motor.

Ein echter Fer­guson-Spieler

Car­rick war der Archetyp eines Fer­guson-Spie­lers. Die schot­ti­sche Trai­ner­le­gende wählte im Zwei­fels­fall immer Zuver­läs­sig­keit vor indi­vi­du­eller Klasse. Beim Cham­pions-League-Tri­umph 2008 gegen den FC Chelsea ackerte der damals 26-jäh­rige Car­rick über 120 Minuten auf dem Mos­kauer Rasen. Anschlie­ßend ver­senkte er pflicht­be­wusst seinen Elf­meter.

Die Namen, die von diesem Finale nach­hallen, sind den­noch andere: Ronaldo, Tevez, van der Sar. Car­rick war der viel­leicht Unschein­barste und Letzte, der von dieser gol­denen Gene­ra­tion geblieben ist. Alle anderen haben inzwi­schen ihre Kar­riere beendet oder den Verein gewech­selt. Sein Abschied nach 464 Par­tien für Eng­lands erfolg­reichsten Fuß­ball­verein bedeutet nicht nur den Abschied von einem Spieler, son­dern auch den end­gül­tigen Abschied von einer ver­lo­ren­ge­gan­genen Men­ta­lität.