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In Eng­land lieben sie ver­rückte Hunde. Typen, die mit einer non­cha­lanten Arro­ganz und einer ordent­li­chen Por­tion Härte erklären, dass sie die Besten, Geilsten und Größten sind. Trainer wie Brian Clough, der einst ver­kün­dete: Ich würde nicht sagen, dass ich der beste Trainer bin. Aber ich bin unter den Top 1.“ Oder Spieler wie Vinnie Jones, der vor einem Spiel gegen den FC Liver­pool seinen Gegen­spieler Kenny Dalg­lish mit den Worten begrüßte: I’m gonna rip your head off and shit down the hole!“
 
Typen wie Nigel Pearson.
 
Dieser Pearson, so sagt man, kann mit seinem Blick die Sonne schmelzen lassen. Er kann ver­mut­lich auch übers Wasser gehen und Nägel essen. Pearson selbst erzählt gerne die Geschichte, wie er in den Kar­paten einmal eine Horde Wild­hunde alleine in die Flucht geschlagen hat.
 
Jour­na­listen oder Fans, die ihm unbe­queme Fragen stellen, würde er am liebsten noch im Pres­se­raum mit einem Amboss die Schä­del­decke zer­trüm­mern. Diese Saison schrie er beim Spiel gegen Liver­pool einem Anhänger zu: Fuck off and die!“ Und als ein Reporter ihn nach einer Nie­der­lage kri­ti­sierte, nannte er diesen dumm“ und ver­rückt“ und fragte: Sind Sie ein Strauß? Hatten Sie in den letzten Monaten Ihren Kopf im Sand?“

Wo ist Ihr Pro­blem?“
 
Der Voll­stän­dig­keit halber muss man sagen, dass auch eng­li­sche Jour­na­listen gerne mal auf den Putz hauen. In diesem Falle war es BBC-Mann Pat Murphy, der seinen Kol­legen ver­tei­digte, indem er Pearson in ein sie­ben­mi­nü­tiges Kreuz­verhör nahm: Sie wirken para­noid. Sind Sie es? Machen Sie Anti-Aggres­sions-Trai­ning. Wo ist Ihr Pro­blem?“ Pearson sagte danach nichts – und kurz­zeitig galt Murphy als der ver­rück­teste Hund Eng­lands.
 
Trotz dieser Eska­paden durfte Pearson bis zum Ende der Saison bleiben. Und er legte ein Come­back der beson­deren Art hin.

Noch im Februar 2015, nach einer Heim­pleite gegen Crystal Palace, war Pearson gefeuert worden. So infor­mierte jeden­falls der eng­li­sche Guar­dian, und selbst Pearson nahm an, dass er seine Sachen packen könnte. Später gingen die Stunden nach der Nie­der­lage als Night of con­fu­sion“ in die Ver­eins­ge­schichte ein. Am Tag darauf teilte der Verein mit, dass Pearson nie­mals ent­lassen wurde. Drei Monate später fei­erte man ihn als Held von Lei­cester.

Trainer des Jahres?
 
Pearson ret­tete seine abge­schla­gene Mann­schaft vor dem Abstieg aus der Pre­mier League. Lei­cester City holte in den letzten zehn Sai­son­spielen sagen­hafte 22 Punkte. Nigel Pearson“, japste Tor­wart­le­gende Peter Schmei­chel danach, muss Trainer des Jahres werden!“