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Nicklas Bendtner hat in seiner Kar­riere einiges erreicht. Auf seinem Weg vom gefei­erten Super­ta­lent zum Internet-Meme kickte der Däne für große Klubs wie Juventus Turin oder Arsenal, geriet in schöner Regel­mä­ßig­keit mit Taxi­fah­rern oder Piz­za­boten anein­ander und ist inzwi­schen sogar ganz offi­ziell Lord“ eines Grund­stücks in Schott­land. Dass er mal zum Grad­messer für die Straf­set­zung der UEFA gerät, ließ jedoch selbst seine kuriose Lauf­bahn nicht ver­muten. Denn als sol­cher muss die 2012 gegen ihn ver­hängte Strafe betrachtet werden.

Neuer Maß­stab

Beim EM-Grup­pen­spiel zwi­schen Däne­mark und Por­tugal prä­sen­tierte der Skandal-Stürmer nach dem Aus­gleichs­treffer zum 1:1 seine Unter­hose. Darauf war der Schriftzug des iri­schen Wett­an­bie­ters Paddy Power“ zu erkennen. Die UEFA wer­tete das als uner­laubte Schleich­wer­bung und brummte dem damals 24-Jäh­rigen ein Buß­geld in Höhe von 100.000 Euro auf. Ein hartes Urteil, schließ­lich beteuert der Lord“ bis heute, sich nur über den Tor­er­folg gefreut zu haben und keine Schleich­wer­bung betrieben haben zu wollen. 

In Anbe­tracht dessen wirkt das von der UEFA ver­hängte Strafmaß gegen den bul­ga­ri­schen Ver­band gering. Bei der EM-Qua­li­fi­ka­tions-Partie vor zwei Wochen trugen die bul­ga­ri­schen Fans“ näm­lich nicht die fal­schen Unter­hosen, son­dern beglei­teten jeden Ball­kon­takt eines far­bigen Spie­lers der Three Lions“ mit Affen­lauten, hingen im Sta­dion no respect“-Banner auf und zeigten mehr­mals den Hit­ler­gruß. Eng­land gewann letzt­end­lich mit 6:0, nach zwei Spiel­un­ter­bre­chungen in der ersten Halb­zeit drohte die Partie jedoch lange Zeit kom­plett abge­bro­chen zu werden. Wegen ras­sis­ti­schen Ver­hal­tens“ und dem Werfen zweier Gegen­stände muss der bul­ga­ri­sche Ver­band nun 75.000 Euro Strafe zahlen. Dazu kommen zwei Heim­spiele vor leeren Rängen und das Ver­pflichten zum Auf­hängen eines NO TO RACISM“-Banners mit UEFA-Logo.

Keine kleine Gruppe

Der bul­ga­ri­sche Ver­band zog inzwi­schen selbst Kon­se­quenzen, auch auf Druck der Regie­rung. Es traten sowohl Ver­bands­prä­si­dent Borisslaw Michailow als auch Natio­nal­trainer Kras­simir Balakow zurück. Vor allem Balakow hatte mit seinen Äuße­rungen nach dem Spiel für Unver­ständnis gesorgt: Ich muss sagen, falls so etwas pas­siert ist, war es sicher eine kleine Gruppe an Leuten, die ihren Ver­stand ver­loren haben, denn so etwas ist inak­zep­tabel … wenn es pas­siert ist, natür­lich“, ver­suchte der Ex-Stutt­garter auf der anschlie­ßenden Pres­se­kon­fe­renz die Aus­fälle zu rela­ti­vieren.

Doch auf den Rängen des Vasil-Levski-Sta­dions trieb gegen Eng­land keine kleine Gruppe ihr Unwesen, die sich spontan ent­schieden hatte, rechts­extre­mis­ti­sche Parolen zu skan­dieren. Viel­mehr steckte hinter den Aus­schrei­tungen eine durch­struk­tu­rierte und in Bul­ga­rien für ihre beson­dere Bru­ta­lität bekannte Hoo­ligan-Gruppe: die Lauta-Army“.