Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Südkorea machen sich die Spieler der Nationalmannschaft von Katar mit speziellen Emir-T-Shirts warm. Was eindeutig gegen die Regeln der Fifa verstößt. Und jetzt für Ärger mit dem Weltverband sorgen könnte.
Manches im Leben von Tamim bin Hamad al-Thani läuft noch immer super: Da wäre zum Beispiel der Name: Fünf Teileinheiten wird ihm keiner so schnell nehmen können. Außerdem die Titel und Berufsbezeichnungen, die mit diesem Namen einhergehen: Scheich. Und Emir. Klingt besser als, sagen wir, Mechatroniker im zweiten Ausbildungsjahr.
Darüber hinaus ist er ja nach wie vor Herrscher des reichsten Landes der Welt, Katar. Also von dem Land, das knapp fünfeinhalb Jahre vor dem Start der WM 2022 in Katar so gar nicht zur Ruhe kommen mag. Womit wir langsam bei den Sachen wären, die im Leben von Scheich Tamim Hamad al-Thali, dem Emir von Katar, nicht so richtig gut laufen.
Dabei geht es weniger um die negativen Schlagzeilen, die sowieso schon seit Jahren durch die internationale Presse geistern. Also die massiven Menschenrechtsverletzungen und die Ausbeutung der Arbeiter, auch und wegen der Bauarbeiten für die WM 2022. Viel mehr geht es um die aktuelle politische Isolation.
Bei Klamotten versteht die Fifa keinen Spaß
So haben vor wenigen Tagen die Nachbarländer Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate ihre diplomatischen Beziehungen mit Katar und dem Scheich beendet. Ägypten, Bahrain und Jemen zogen wenig später nach. Die Begründung dieser Länder: Die angebliche Unterstützung terroristischer Organisationen wie dem IS von Seiten Katars. Ob das stimmt oder nur teilweise stimmt oder gar nicht stimmt, sei dahingestellt. Sicher lässt sich nur sagen: im Sommer 2017 sind Katar und sein Emir weitestgehend isoliert. Anders ausgedrückt, der Emir von Katar ist der isolierteste Emir seit Emir Spahic zum Ende seiner Hamburger Zeit.
Und als ob das nicht genug wäre, droht jetzt auch noch Ärger mit der Fifa. Mit dem allmächtigen Fußballweltverband also, der die WM nach Katar brachte, gegen den Willen von Kritikern auf aller Welt, gegen den gesunden Menschenverstand. Mit dem Verband, der bisher schützend die Hand über das Emirat hielt, so erdrückend die Vorwürfe gegen das Land auch zu sein schienen. Doch wenn es um Klamotten geht, besser gesagt um Botschaften auf Klamotten, versteht die Fifa keinen Spaß.