Da ich nahe der Schweiz lebe, dort früher gespielt und als Trainer gear­beitet habe, ist mein Inter­esse am Fuß­ball in unserem Nach­bar­land stets beson­ders groß gewesen. Folg­lich kannte ich Lucien Favre schon, als er noch ein ele­ganter Mit­tel­feld­spieler war. Später dann habe ich seinen Weg als Trainer auf­merksam ver­folgt, als er zunächst bei Ser­vette Genf, vor allem aber vier Jahre lang beim FC Zürich mit großem Erfolg gear­beitet hat.

Schon damals konnte man etwas beob­achten, was sich anschlie­ßend auch bei seinen Sta­tionen in Deutsch­land bestä­tigt hat: Seine Mann­schaften haben sich immer wei­ter­ent­wi­ckelt. In Zürich gewann er zunächst den Pokal und anschlie­ßend zweimal die Schweizer Meis­ter­schaft mit einer Mann­schaft, mit der das auf­grund der wirt­schaft­li­chen Vor­aus­set­zungen nicht selbst­ver­ständ­lich war. Auch Hertha BSC ent­wi­ckelte er so weit, dass sich die Ber­liner in seinem zweiten Jahr fast für die Cham­pions League qua­li­fi­ziert hätten. Spä­tes­tens in Mön­chen­glad­bach ist seine Fähig­keit, Teams zu ent­wi­ckeln, auch hier­zu­lande für jeden unüber­sehbar geworden.

Immer war eine klare Linie und deut­liche Spiel­idee erkennbar

Lucien Favre kam Anfang 2011 zur Borussia, um einen Abstieg aus der Bun­des­liga zu ver­hin­dern, der eigent­lich gar nicht mehr zu ver­hin­dern schien. Es gelang ihm den­noch, und seither hat sich die Mann­schaft kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sert, obwohl zwi­schen­durch wich­tige Spieler abge­geben wurden. Das ist fas­zi­nie­rend, und es ist ein klares Ver­dienst des Trai­ners. Denn mit wel­cher Mann­schaft Lucien Favre auch gear­beitet hat, immer war eine klare Linie und deut­lich eine Spiel­idee erkennbar. Also das, was man gemeinhin die Hand­schrift eines Trai­ners nennt.