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Er ist ein Hoff­nungs­träger, dieser Jean-Marie Pfaff. Des­halb ist er an die Säbener Straße geholt worden. Er soll das schwä­rende Tor­wart­pro­blem des FC Bayern lösen, denn die Lücke, die der Welt­klas­se­tor­hüter Sepp Maier gerissen hat, sie ist noch immer nicht gefüllt. Weder Man­fred Müller noch Walter Jung­hans haben sich in Mün­chen durch­setzen können. Nun Jean-Marie Pfaff, der Mann mit den lustig blon­dierten Löck­chen und der stets guten Laune. Als Refe­renz hat der Strah­le­mann eine her­vor­ra­gende Welt­meis­ter­schaft in Spa­nien im Gepäck, er wech­selt vom bel­gi­schen Klub SK Beveren an die Isar. Warum er nach Mün­chen gegangen ist, erklärt Pfaff später. Nicht das Renomee des baye­ri­schen Klubs ist es, nicht die Aus­sicht, mit den Bayern einen inter­na­tio­nalen Titel zu gewinnen. Ich wollte den bel­gi­schen Ver­einen eins aus­wi­schen, denn weder von Brügge noch Ant­werpen hatte ich ein Angebot.“ An inter­na­tio­naler Reife man­gelt es Pfaff nicht. Schon zwei Jahre zuvor hat er mit Bel­gien bei der Euro­pa­meis­ter­schaft das Finale gegen Deutsch­land erreicht und sich inter­na­tional in den Vor­der­grund gespielt. Wie kaum ein anderer Spieler steht er für den steilen Auf­stieg der bel­gi­schen Natio­nal­mann­schaft in den acht­ziger Jahren. Sein Spiel, eine beein­dru­ckende Mischung aus blitz­schnellen Reflexen, enormer Sprung­kraft und aus­ge­feilter Technik und Kon­zen­tra­tion, ver­kör­pert den Stil einer neuen Tor­wart­ge­ne­ra­tion. Er scheint genau der rich­tige Mann für das Tor der Bayern. Doch am 21. August 1982 in Bremen muss Jean- Marie Pfaff zunächst nur wenig von seinem Können zeigen. Es ist der erste Spieltag der neuen Saison und die Spiel­planer haben dem SV Werder gleich die Mün­chener Bayern als Gegner beschert. Die rund 35 000 Zuschauer im Rund des Weser­sta­dions sehen einen tor­lose und wenig erfreu­liche Halb­zeit. Das Spiel wird zwar intensiv geführt, doch keine der beiden Mann­schaften greift ernst­haft an, man belauert sich und wartet auf die Fehler der anderen. Der Bun­des­liga-Debü­tant Jean-Marie Pfaff ver­lebt also einen ruhigen Nach­mittag, ein paar Bälle hat er abge­fangen, ein biss­chen mit seinen Vor­der­leuten geschimpft, mehr hat er in 44 Minuten nicht zu tun gehabt.

Weiter in Heft # 37!