Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Vor der Saison herrschte bei den meisten Fuß­ball-Fans Kon­sens: Stutt­gart und Schalke werden in der oberen Tabel­len­hälfte landen. Schließ­lich hatte Schalke unter Tak­tik­fuchs Dome­nico Tedesco den Vize­meister-Titel errungen, wäh­rend der VfB Stutt­gart das zweit­beste Team der Rück­runde stellte.

Pus­te­ku­chen. Schalke und Stutt­gart ste­cken nach dem Ende der Hin­runde knie­tief im Abstiegs­sumpf. Für die Schwaben sind die Sorgen nach dem 17. Spieltag noch einmal größer geworden: Durch die 1:3‑Niederlage gegen Schalke über­win­tern sie auf dem Rele­ga­ti­ons­platz. Doch auch Schalke dürfte nach dem dürf­tigen Auf­tritt gegen Stutt­gart keine besinn­liche Weih­nacht erleben. Das direkte Auf­ein­an­der­treffen der Kri­sen­klubs bewies: Beide Teams haben mit ähn­li­chen Pro­blemen zu kämpfen. 

Beide Teams haben keine Stamm­for­ma­tion

Die Hälfte der Saison ist vorbei. Die meisten Trainer haben mitt­ler­weile eine feste Elf gefunden, der sie ver­trauen können. Nicht so Stutt­gart und Schalke. Tedeso wech­selt Woche für Woche Per­sonal sowie Taktik, befindet sich noch auf der Suche nach der besten Vari­ante. Stutt­gart ergeht es ähn­lich, seit Markus Wein­zierl Mitte der Hin­runde das Zepter über­nommen hat.

Diese Rat­lo­sig­keit im tak­ti­schen Ansatz zeigte sich auch im direkten Auf­ein­an­der­treffen. Beide Teams traten in einer ähn­li­chen For­ma­tion an; eine 4 – 2‑3 – 1-/4 – 3‑3-Vari­ante, die im Spiel gegen den Ball zu einem 4−4−2 mutierte. Für beide Teams war es eine Pre­miere: Bis­lang traten sie noch nie mit dem gewählten Per­sonal in der gewählten tak­ti­schen Vari­ante an. Dem­entspre­chend unrund ver­lief die Begeg­nung für beide Teams.

Die Außen­seiter-Nummer zieht nicht mehr

Die großen Erfolge in der ver­gan­genen Saison fei­erten beide Teams mit aus­ge­klü­geltem Defen­siv­fuß­ball. Schalke beherrschte es wie kein zweiter Bun­des­li­gist, den Gegner im Mit­tel­feld schach­matt zu setzen. Stutt­gart hin­gegen bril­lierte im Kon­ter­spiel. Wenn sie den Ball gewannen, gab es kein Halten mehr.

In dieser Saison funk­tio­niert dieser Plan nicht mehr. Defen­siver Fuß­ball lässt sich beson­ders gut spielen, wenn man die Außen­seiter-Rolle innehat oder eine Füh­rung ver­walten kann. Auf­grund der Erfolge der ver­gan­genen Saison über­ließen viele Gegner das Spiel den beiden ver­meint­li­chen Favo­riten. Weder Schalke noch Stutt­gart wussten in dieser Rolle zu über­zeugen. Auch im direkten Duell schien es bei­zeiten so, als würden beide Teams am liebsten durch­ge­hend dem Gegner den Ball über­lassen. Das Spiel selbst in die Hand zu nehmen, liegt ihnen nicht.

Eine Sta­tistik belegt dieses Pro­blem äußerst anschau­lich: Wenn Stutt­gart und Schalke in Rück­stand geraten, also das Spiel her­um­reißen und etwas in die Offen­sive inves­tieren müssen, ver­sagen sie. Ganze 13 Mal ging der VfB Stutt­gart bereits in Rück­stand. Elf dieser Par­tien ver­loren sie, einmal holten sie noch einen Sieg, einmal ein Remis. Schalkes Bilanz liest sich noch ver­hee­render: Von den elf Spielen, in denen sie hinten lagen, ver­loren sie neun, zweimal holten sie noch ein Unent­schieden. Da war es fast klar, dass im direkten Auf­ein­an­der­treffen jenes Team gewinnt, das in Füh­rung geht – und das war Schalke.