Nächstes Kapitel im Theater um 1860 München: Das Grünwalder Stadion könnte bald „Allianz Stadion“ heißen, ansonsten droht eine saftige Strafe. Was ist da los?
In acht Tagen treten die Löwen zum ersten Mal seit 1993 in einem unterklassigen Ligapflichtspiel an. 1860 bestreitet das Auftaktspiel der Regionalliga Bayern beim FC Memmingen. Wiederum acht Tage später gastiert Wacker Burghausen zum ersten Löwen-Heimspiel der neuen Saison in München. Aber wo eigentlich?
Der Verein gab vor Wochen bekannt, für die Regionalliga mit dem altehrwürdigen Grünwalder Stadion in Giesing zu planen. Der Umzug aus der Allianz Arena ist dabei noch lange nicht fix. Und das schlimmste für alle Traditionalisten: Den Sponsorennamen müssten die Sechzger bei einem erfolgreichen Umzug wahrscheinlich sogar mitnehmen.
Kein Entkommen von der Allianz?
Wie die „tz“ berichtet, beinhalte der Vertrag zwischen dem TSV 1860 München und der Allianz Arena eine Klausel, nach der die neue Heimat des TSV ebenfalls den Namenszusatz „Allianz“ im Stadionnamen tragen müsse. Die Stadt München, der das Stadion an der Grünwalder gehört, habe sich noch nicht zur Machbarkeit dieses Unterfangens geäußert.
Aber: verweigert die Stadt den Namen der Versicherung im Stadionnamen der Löwen, kann es für den gebeutelten Absteiger richtig teuer werden. Denn die Allianz fordere laut „tz“ drei Millionen Euro für den Fall, dass der Mieter, in diesem Falle also 1860, aus dem Vertrag aussteigt. Die Versicherung sei nicht kompromissbereit, heißt es weiter.
Ein bittere Zwickmühle: Eine Umbenennung in „Allianz Stadion“ wäre ein Schlag ins Gesicht all jener, die seit Jahren vom Rückzug an die Grünwalder träumen und bald vermutlich für ihre Gebete belohnt werden. Der Ort bliebe zwar der gleiche, der Beigeschmack des Sponsoren im Stadionnamen würde jedoch übel aufstoßen.
Die Allianz weiterhin an der Seite zu haben, würde wiederrum weitere regelmäßige Einnahmen bedeuten. Lehnt die Stadt den Namenszusatz der Allianz ab, könnte es sich der Verein vermutlich kaum leisten, eine hohe Summe von drei Millionen Euro „nur“ für Namensrechte auszugeben.