Ausgerechnet am Aschermittwoch endete die fast siebenjährige Amtszeit von FC-Präsident Werner Spinner. Der Klub-Boss verlor einen internen Machtkampf mit Sportchef Armin Veh.
Eigentlich läuft beim 1. FC Köln alles nach Plan. Nach einer Mini-Krise zum Jahresbeginn hat der „Effzeh“ nicht nur drei Siege in Folge eingefahren, sondern auch die Tabellenführung in der 2. Liga zurückerobert. Spielerisch zwar wenig glanzvoll, dafür aber effektiv. Den direkten Wiederaufstieg fest im Blick. Doch innerhalb des Klubs brodelt es gewaltig. Und das schon seit Monaten. Seinen Unmut darüber machte Sportchef Armin Veh nach dem 2:1‑Sieg der Kölner in Ingolstadt Luft.
„Die (…) Punkte sind wichtig für den Klub, für den Trainer, für die Mannschaft. Trotzdem gibt es für mich ein Problem innerhalb des Vereins“, sagte er vieldeutig. „Das hat mit Vertrauen zu tun. Und wenn es einen Vertrauensverlust gibt, dann kann man den bei mir nicht mehr reparieren. Zumindest nicht so einen.“ Was oder wen der FC-Sportchef meinte, ließ er offen. Doch er brauchte es gar nicht zu sagen. Die Worte waren an Werner Spinner adressiert.
Spinner und Veh: Zwei Alphatiere geraten aneinander
Der FC-Präsident hatte zuvor über Kölner Medien gezielt und wiederholt interne Informationen durchsickern lassen. Diese Indiskretionen stießen Veh übel auf. Das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und dem Sportchef verschlechterte sich dramatisch. Es folgten Machtspielchen, die intern ausgefochten wurden und schließlich ihren Gipfel erreichten, als der FC-Präsident harsche Kritik an Veh übte.
Spinner warf dem Sportchef Fehlmanagement vor, nachdem dieser im Anschluss an die 2:3‑Pleite in Paderborn die Mannschaft und das Trainerteam intern wie öffentlich kritisiert hatte. Spinner hatte Markus Anfang vor der Saison höchstpersönlich als neuen FC-Trainer ausgesucht, noch bevor Veh überhaupt in der Domstadt angeheuert hatte. Auch deswegen reagierte er auf Vehs Kritik dünnhäutig.
„Bei allem anderen wird es irgendwann Konsequenzen geben“
Spinner zu Folge hätte Veh Anfang stützen sollen, statt ihn unter Druck zu setzen. Das machte der Präsident innerhalb des Klubs deutlich – ohne aber das direkte Gespräch mit Veh zu suchen. Der wiederum hielt es in seiner Rolle als Sportchef für seine Pflicht, sich kritisch zu äußern und eine Reaktion von Mannschaft und Trainerteam einzufordern. Dass er von der harschen Spinner-Kritik nur hinterrücks erfuhr, brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Veh und offenbar auch dessen Geschäftsführer-Kollege Alexander Wehrle wollten daraufhin nicht mehr mit dem Präsidenten zusammenarbeiten. Die Stimmung am Geißbockheim verschlechterte sich zusehends.