Der fol­gende Satz ist kom­plett haltlos und doch voll­kommen richtig: Der beste Spieler aller Zeiten heißt Zine­dine Zidane. Zumin­dest für mich.

Ist ja schön für Dich, könnte man mir jetzt zurufen, aber: Warum sollte das irgend­je­manden sonst inter­es­sieren? Ganz ein­fach: Weil alles andere Quatsch ist. Und weil alles andere alle anderen angeht.

Men­schen lieben Ran­kings. Durch sie kann er sich ver­glei­chen, über­legen fühlen, mit anderen Men­schen ins Gespräch kommen. Für manche soll das ja etwas Posi­tives sein.

Halt­lose Ran­kings

Das Pro­blem ist: Viele Ran­kings sind voll­kommen haltlos. Wer ist der beste Musiker aller Zeiten? Beet­hoven? Elvis? Helene Fischer? Für jede dieser Ant­worten wird sich ein Befür­worter finden. Und steht dem­nach zurecht an der Spitze solch eines Ran­kings, wer die meisten Stimmen auf sich ver­eint? Ist Qua­lität ein Mehr­heits­ent­scheid?

Selbst in den Natur­wis­sen­schaften ist das nur ver­meint­lich ein­fa­cher. Das größte Lebe­wesen der Welt? 150.000 Qua­drat­meter groß, 100 Tonnen schwer: Ein Hal­li­masch; ein Pilz.

Der ungleiche Ver­gleich

Aber: Ist der Mount Everest der höchste Berg der Welt? Oder nicht doch der Raka­poshi? Dessen Nord­wand fällt in einem Zug, ohne Sei­ten­täler und Vor­bauten binnen 12 km Hori­zon­ta­l­entfer­nung 5980 Höhen­meter zum Hunzatal ab. Gemessen vom Fuß des Berges (sub­marin) kann da kein anderer Berg mit­halten. Aber eben auch nur sub­marin gemessen. Klar.

Wer also ist der beste Fuß­baller aller Zeiten? Und wie könnte ich mir, da ich 1980 geboren wurde, ernst­haft erlauben, einen Ver­gleich zwi­schen Zidane und Johan Cruyff oder Pelé anzu­stellen? Mal ganz abge­sehen davon, dass ich selbst Zidane nie leib­haftig, also im Sta­dion, habe spielen sehen.