Dominic Peitz, trauern Sie der ver­passten Chance nach?
Davon kann nicht die Rede sein. Klar ist man ein wenig ent­täuscht, aber es über­wiegt, dass wir in dieser Saison viel­leicht die Über­ra­schung in Fuß­ball­deutsch­land waren und es als Auf­steiger unter die ersten Drei der 2. Bun­des­liga geschafft haben. Dass es am Ende nicht gereicht hat, liegt nicht an unserer Leis­tung, son­dern eher an der Rele­ga­tion. Kiel ist nicht der erste Zweit­li­gist, der diese Erfah­rung machen musste.



Voll­ständig abge­hakt haben Sie die Spiele gegen Wolfs­burg doch bestimmt noch nicht.
Natür­lich beschäf­tigen einen die Spiele. Aber ich bin zuver­sicht­lich, dass ich schneller dar­über hin­weg­komme als beim letzten Mal (2014÷15 mit Karls­ruhe, d. Red.). Dazu über­wiegt in diesem Jahr die Freude über eine her­aus­ra­gende Saison unse­rer­seits. Wolfs­burg war ins­ge­samt besser, was auf­grund der richtig starken Ein­zel­spieler auch zu erwarten war. Wenn Kiel gegen Wolfs­burg spielt, gewinnt in vier von fünf Fällen nun mal der VfL.



Sie haben am Montag nach dem Spiel nicht nur gegen den Modus Rele­ga­tion, son­dern auch gegen den Gegner gewet­tert. Ihre Aus­sage, die Wolfs­burger Spieler wären den Rest der Saison viel­leicht zu beschäf­tigt mit Geld zählen gewesen, hat hohe Wellen geschlagen. Würden Sie ihre Worte heute noch mal so wählen?
In der Sache bleibe ich dabei und halte meine Hin­ter­fra­gung auch für ange­bracht. Wenn ein Verein mit dem Etat des VfL Wolfs­burg zweimal in Folge auf Platz 16 landet, müssen wir doch mal ehr­lich sein und fest­halten, dass etwas nicht ganz richtig gelaufen sein kann.



Ist auf dem Platz etwas vor­ge­fallen, das Sie zu ihrer Aus­sage ver­an­lasst hat?
Selbst wenn dem so wäre, würde ich das nicht nach­träg­lich an die große Glocke hängen wollen. Das ein oder andere Wort­ge­fecht auf dem Platz gehört nun mal dazu und ist normal.



Es ist das zweite Mal, dass Sie in der Rele­ga­tion auf der Ver­lie­rer­seite standen. Das muss frus­trie­rend sein.
Ich tue mich schwer, von Frust zu spre­chen. Im ersten Moment mag das so sein. Aber ich bin mit dem KSC ver­hält­nis­mäßig über­ra­schend und mit Kiel sehr über­ra­schend auf Platz Drei gelandet. Darauf darf man eher stolz sein, als ewig daran zu ver­zwei­feln. Wofür das in meinem Leben gut sein wird, dass ich beide Rele­ga­tionen ver­loren habe, wird sich dann zeigen. (Lacht)



KSC oder Kiel: Wann haben Sie mehr gelitten?
Wenn du etwas zum ersten Mal erlebst und dir der Auf­stieg in der Nach­spiel­zeit durch eine gra­vie­rende Fehl­ent­schei­dung genommen wird, wie das mit Karls­ruhe der Fall war, dann fühlt es sich ein­fach dra­ma­ti­scher an. Auch mit Kiel habe ich gelitten, aber der Leis­tungs­un­ter­schied war dieses Mal deut­li­cher. Gegen den HSV waren wir die bes­sere Mann­schaft.