In der elfteiligen Webvideo-Serie „Refugee Eleven“ tauschen sich Fußballprofis und Amateure über ihre gemeinsamen Fluchterfahrungen aus.
Unterschiedlicher könnten die beiden Teams auf den ersten Blick nicht sein: Auf der einen Seite eine Elf aus gestandenen Profis. Auf der anderen die vierte Mannschaft des SC Germania Erftstadt-Lechenich – unterste Kreisklasse. Was verbindet also zum Beispiel Neven Subotic und Fatmire Alushi mit Abdullah Youla Daffe und Denald Jonuzi? Sie alle haben Fluchterfahrung.
Die einen haben sich ihren Traum erfüllt, sie spielen Profifußball und verdienen damit gutes Geld – die anderen träumen davon endlich anzukommen, raus aus der Sammelunterkunft, hinein ins Arbeitsleben oder in die Uni.
Was ist „Refugee Eleven“?
Das Projekt „Refugee Eleven“, von der Bundeszentrale der politischen Bildung, bringt in einer elfteiligen Webvideo-Serie die Profis mit den Amateuren zusammen. In vertrautem Umfeld – dem Fußballplatz – tauschen sich die Profis mit den Amateuren über das Themenfeld Flucht und Asyl aus. Die Erfahrungen der Profis und Amateure soll die oftmals abstrakten Informationen über Flucht und Asyl veranschaulichen.
Antje Boehmert ist die Regisseurin der Kurzfilme und hatte die Idee für das Projekt. Durch einen Zufall habe sie von der Flüchtlingsmannschaft in Erftstadt gehört, so Boehmert. „Die Mannschaft war sehr offen und sehr mutig“, betont sie. Mit den Sympathieträgern aus der Liga will sie die gesellschaftliche Kraft des Fußballs nutzen, um das Thema für eine Zielgruppe von jungen Menschen greifbar zu machen. „Es war uns allerdings wichtig, den Flüchtlingen eine gleichberechtigte Stimme zu geben.“ Deshalb wurden die Duos auch immer so gewählt, dass es einen biografischen Link bei den Fußballern gibt.
Fluchtursachen
In der ersten Folge treffen sich Neven Subotic, damals noch in schwarz-gelb, mit Abdullah Youla Daffe. Zusammen sprechen sie auf dem Trainingsplatz von Borussia Dortmund über Fluchtursachen. 1990 flüchtete Neven Subotic mit seiner Familie aus Bosnien und Herzogowina nach Deutschland, kurz bevor der Krieg in seiner Heimat ausbrach. Neun Jahre später wurden sie in Deutschland nicht weiter geduldet und zogen weiter in die USA.
Abdullah Youla Daffe erzählt, warum er aus Guinea flüchtete. Dort gebe es oft tagelang, manchmal auch einen Monat, kein Wasser oder Strom. Er erzählt auch, weshalb seine Mitspieler aus den verschiedensten Ländern flüchten mussten: Neben Krieg oder Armut können auch Diskriminierung, Verfolgung oder Umweltkatastrophen die Menschen zur Flucht veranlassen.
Das Projekt kann dabei helfen, Vorurteile abzubauen und Verständnis aufzubauen und damit der Ausgrenzung von Geflüchteten entgegenzuwirken.
In „Refugee Eleven“ wird einfach und verständlich darüber gesprochen. Jeden Dienstag und Freitag erscheint ab heute je eine Folge der Serie. Immer um 15.00 Uhr. Auf dem Youtube-Kanal von „Refugee Eleven“.