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Hen­drik Jaschob ist Anhänger von Hansa Ros­tock. Für 11freunde​.de lässt er die abge­lau­fene Saison noch einmal Revue pas­sieren.

Eine Saison des Schmerzes ist vorbei. Am Samstag, dem 23. Mai 2015, um 15:50 Uhr ist es geschafft: Hansa hält trotz der Nie­der­lage in Dresden die Liga. Nor­ma­ler­weise müsste die Freude unend­lich groß sein. Die Bilder aus Stutt­gart, Han­nover oder Ham­burg in Liga eins zeigen, wie der Klas­sen­er­halt gefeiert werden kann. Auch damals 1999 beim Abstiegs­fi­nale in Bochum und dem legen­dären 3:2‑Sieg wurde gefeiert, als sich Hansa in letzter Minute durch Helden wie Oliver Neu­ville ret­tete. Der Hansa-Block in Dresden jubelt zwar, aber irgendwie ist das Gefühl ein anderes. Hinter uns Han­safans liegen Jahre des Schmerzes und der Angst um das Fort­be­stehen des Ver­eins: Eine Spen­den­ak­tion hier, ein Ret­tungs­spiel dort – seit Jahren die gleiche Pro­zedur.

Ros­to­cker Fans waren immer hart­ge­sotten

Im Dezember 2014 auf einer Aus­wärts­fahrt nach Erfurt (End­stand 1:4) erlebte ich per­sön­lich etwas gänz­lich Neues. Es schwebte ein Nebel­schleier über dieser Zeit. Bei vielen Fans hatte man den Ein­druck, dass sie sich mit dem nahenden Ende abge­funden hatten. Hansa lag zu diesem Zeit­punkt auf einem Abstiegs­platz in aus­sichts­loser Posi­tion. Ros­to­cker Fans waren immer hart­ge­sotten. Nie­der­lagen waren und sind nichts Beson­deres im Leben eines Han­safans. Es war aller­dings die Art und Weise, wie die Mann­schaften und Spieler der ver­gan­genen Jahre mit diesem Trikot umge­gangen sind. Nie­der­lagen. Spiel­zeiten im Treib­sand.

Täg­lich grüßte das Mur­mel­tier, bis es dann doch end­lich ver­schwand. Das Spiel in Erfurt ging sang- und klanglos mit 1:4 ver­loren und zum ersten Mal in meinem Han­sal­eben ver­ließ ich wie viele andere auch das Sta­dion vor­zeitig. Die Fans hatten genug. Sie konnten diesen Schmerz nicht mehr ertragen und viel­leicht wäre ein Unter­gang des Ver­eins sogar eine Erlö­sung gewesen. Die Hin­runde endete dann mit einem desas­trösen 0:4 im Ost­see­sta­dion gegen Hol­stein Kiel, die man vor wenigen Jahren noch locker in einem Test­spiel bezwungen hatte. Mit 17 Punkten nach 21 Spielen und vier Punkte Rück­stand zum ret­tenden Ufer ging es in die Win­ter­pause.