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Die Geschichte beginnt im Sommer 2013, bei einem inter­na­tio­nalen Tur­nier für U16-Teams im schwe­di­schen Göte­borg. Im Finale zwi­schen dem japa­ni­schen Klub Con­s­adole Sap­poro und dem Kam­pala Junior Team aus Uganda führen die Asiaten zur Pause 2:0. Doch die Afri­kaner rennen, kämpfen und spielen um ihr Leben. Nach dem Sei­ten­wechsel glei­chen sie aus. Und dann, wenige Minuten vor dem Ende der regu­lären Spiel­zeit, pas­siert das: Der beste von ihnen, Charles Ssali, trifft per Fall­rück­zieher zum 3:2. Damit ent­scheidet er das Spiel, das Tur­nier und viel­leicht auch seinen wei­teren Lebensweg.

Anschlie­ßend darf der schüch­terne Bur­sche sogar ein Live-Inter­view im schwe­di­schen Fern­sehen geben. Spä­tes­tens jetzt notiert selbst der blin­deste Talent­scout hek­tisch seinen Namen: C‑H-A-R-L-E‑S mit Ch“ – S‑S-A-L‑I mit Doppel-„S“. Knapp 16 Jahre jung. Spiel­starker Mit­tel­stürmer. Her­aus­ra­gendes Talent. Blöd nur, dass die FIFA-Bestim­mungen den Import min­der­jäh­riger Fuß­baller unter Strafe stellen.

Die­selbe Augen, das­selbe Lächeln, die­selben Zähne

Wenige Monate später. Ein unbe­glei­teter min­der­jäh­riger Flücht­ling landet auf dem Flug­hafen Sturup in Malmö. Er ist 16 Jahre jung. Aus Kam­pala, Uganda. Sein Name: L‑U-M-A-L‑A mit einem M“ – A‑B-D‑U, mit U“ am Ende. Lumala Abdu gleicht Charles Ssali wie ein Ei dem anderen. Die­selben Augen, das­selbe Lächeln, die­selben Zähne. Er trägt sogar die­selbe Narbe im Gesicht.

Der schüch­terne Bur­sche durch­läuft das übliche Pro­ze­dere. Er wird medi­zi­nisch unter­sucht, bekommt amt­liche Doku­mente, eine Unter­kunft und einen Betreuer. Er nimmt Schwe­disch-Unter­richt und spielt nebenher Fuß­ball – in der 7. Liga, wo er sen­sa­tio­nell ein­schlägt: 20 Tore in zehn Spielen! Dabei hatte dieser Lumala Abdu in Uganda nach eigenen Angaben nur auf den stau­bigen Straßen Kam­palas gekickt. Mit Freunden, bloß so zum Spaß.