Mit der Taktik von Ali, einem Weltmeister und einem Riesenbaby geht der FCA ins dritte Bundesligajahr. Trainer Weinzierl schreibt den Titel schon ab. Dabei ist den Bobfahrern aus Schwaben alles zuzutrauen.
1. Das ist neu
Halil Altintop kam aus Trabzonspor, für den 1.FC Kaiserslautern erzielte der Stürmer einst 20 Tore in einer Saison, dann ging es erst nach Gelsenkirchen und Frankfurt, dann in die Türkei. Im Pokal netzte Altintop gleich mal ein. Außerdem neu: Raphael Holzhauser vom VfB Stuttgart und Panagiotis Vlachodimos von Olympiakos Piräus. Letzterer war mal Rookie of the Year in Griechenland und spielte zuletzt für Skoda Xanthi. Nur falls ihn tatsächlich jemand noch nicht kannte.
Einen weiteren Neuzugang gab es auf der Torwartposition: Marwin Hitz kam aus Wolfburg. Versicherungsvertreter werden wohl skeptisch schauen, wenn sich jemand als Torhüter des FC Augsburg vorstellt. Im ersten Bundesligajahr machte Simon Jentzsch von sich reden, bis er sich verletzte. Zwischenzeitlich stand Mo Amsif zwischen den Pfosten, dann wurde schließlich der Oldie Alexander Manninger in der vergangenen Rückrunde zum Retter. Doch auch Manninger verletzte sich nun in der Vorbereitung am Knie, der Neuzugang Marwin Hitz vom VfL Wolfsburg sollte das Augsburger Tor hüten. Im Pokal spielte dann doch Amsif – es ging also hin und her.
Leicht dürfte es ohnehin nicht sein, Manninger zu ersetzen, mit spektakulären Paraden wurde er zu einem Garanten für den Augsburger Aufschwung und avancierte zum Publikumsliebling. Kosename: The wall. Als solche muss man eigentlich niemanden fürchten – außer David Hasselhoff.
2. Das fehlt
Bisher eine gute Hinrunde. In den vergangenen zwei Spielzeiten kopierte der FCA die Muhammad Ali-Taktik vom „Rumble in the Jungle“ gegen George Foreman. Erst nur in den Seilen hängen und Schläge einstecken, dann gegen den ausgepowerten Gegner zuschlagen. In der letzten Saison holten sie in der Vorrunde magere neun Punkte, in der Rückrunde dann 24. Über eine etwas weniger spannungsreiche Runde und einen besseren Start würde sich keiner beklagen. Doch am ersten Spieltag kommt gleich Borussia Dortmund.
3. Das fehlt nicht
Bescheidenheit. Trainer Markus Weinzierl sorgte für Aufatmen beim FC Bayern, als er dem „kicker“ sagte: „Wir werden den Titel wahrscheinlich nicht holen.“ Ebenfalls nicht fehlen darf ein passender Empfang für alle Gäste unter dem Motto „Augsburg calling“. Live-Musik, Stadtführung, Fanfest – die Augsburger bereiten den anreisenden Fans stets ein interessantes Wochenende.
Außerdem fehlt seit dem Winter nicht mehr: ein Weltmeister. Stefan Reuter hält die Zügel als Manager in der Hand. Und sowieso immer dabei: das Riesenbaby. Sascha Mölders, Lieblingsspieler der 11FREUNDE-Online-Redaktion, wird sich auch in der kommenden Saison durch die Strafräume fräsen.
4. Wenn diese Mannschaft ein Promi wäre, dann
Wie schon an gleicher Stelle vor zwei Jahren geschrieben: Die Augsburger sind die Cool Runnings der Liga. Fast unbemerkt vom Rest der Liga schreiben sie an ihrer Erfolgsgeschichte. Jamaika hat ne Bobmannschaft – Augsburg hat ein Bundesligateam. Darauf folgten zwei spektakuläre Spielzeiten mit Rückrundenendspurt. Also holt Popcorn, hier kommt Cool Runnings, Teil 3.
5. Das 11FREUNDE-Orakel
Wir müssen es leider sagen: In dieser Saison wird es wohl nicht zum Klassenerhalt reichen. Falls doch, setzen wir uns selbst in den Bob.