Aymen Barkok ist Frankfurter durch und durch. Aufgewachsen in der berüchtigten Nordweststadt, also dort, wo ansonsten Rapper wie Azad ihre Karriere ins Rollen brachten, erlernte der Straßenkicker – wie sein Kumpel Emre Can – auf den Bolzplätzen der Siedlung das Fußball-Einmaleins. Dort schaffte er die Grundlagen für seine vorausschauende Spielübersicht, dort entwickelte sich seine überragende Technik. An dem Status als Ur-Frankfurter kann selbst die Tatsache keinen Abbruch tun, dass er erst im Sommer 2013 vom ungeliebten Nachbarn, den Offenbacher Kickers, zur Eintracht in die Talentschmiede Riederwald wechselte.
Wie sein Vorbild Zinédine Zidane spielt der 18-jährige Barkok am liebsten im zentralen Mittelfeld. Außerdem zeichnet er sich durch seine Polyvalenz aus, ist auch defensiv und offensiv auf der rechten Seite einsetzbar. Und: Seit er in der Bundesliga spielt, ist er regelrecht produktiv.
Perfekter Start ins Profileben
Den ersten Nachweis lieferte der 1,88 Meter große Hüne am 11. Spieltag beim Auswärtsspiel der Frankfurter in Bremen. Dort wurde Barkok eine Viertelstunde vor Spielende für Mijat Gacinovic eingewechselt. Zu Beginn wirkte der Debütant noch fahrig und produzierte mehrere Fehlpässe. Doch nachdem er seine Anfangsnervosität abgelegt hatte, folgte in der 90. Minute sein ganz großer Moment.
Er holte sich vor dem Sechzehnmeterraum den Ball, ließ den nach hinten eilenden Max Kruse mittels einfacher Körpertäuschung stehen und schlenzte mit seinem schwächeren linken Fuß platziert ins linke Eck. Die Eintracht gewann mit 2:1, Barkok war der gefeierte Held. Für ihn selbst hätte der Start ins Profigeschäft nicht besser laufen können.
Seit diesem Auftritt ist der Youngster der Schlussphasen-Joker für Frankfurts Trainer Niko Kovac. Und beim letzten Spiel vor der Winterpause setzte Barkok seinen ersten guten Einsätzen gar die Krone auf. Im stimmungsgeladenen Rhein-Main-Derby gegen Mainz 05 wurde er nach 70 Minuten eingewechselt, erzielte kurz darauf nach schönem Sololauf das 2:0 selbst und bereitete den 3:0 Endstand durch Branimir Hrgota entscheidend vor. Damit avancierte Barkok endgültig zum neuen Fan-Liebling.