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Faust­recht auf dem Rasen
31.03.1976: Real Madrid – FC Bayern 1:1
Das Halb­fi­nale im Euro­pa­pokal der Lan­des­meister gilt als Geburts­stunde des deutsch-spa­ni­schen Derbys zwi­schen dem Rekord­meister aus Mün­chen und den König­li­chen. Höhe­punkt des Abends: Der argen­ti­ni­sche Stürmer Roberto Mar­tínez holte sich im Zusam­men­prall mit Bayern-Tor­wart Sepp Maier eine blu­tige Nase, in der Folge kam es zu Tumulten auf dem Feld. Nach dem Abpfiff rannte dann auch noch ein Real-Fan aufs Feld und ver­passte sowohl Gerd Müller als auch dem öster­rei­chi­schen Schieds­richter Erich Line­mayr eine harte Gerade aufs Kinn. Sepp Maier, ganz Tor­wart, hech­tete dem Übel­täter in Welt­klas­se­ma­nier hin­terher und übergab ihn anschlie­ßend der Polizei. Und das ohne Über­greifen. Das Ber­nabeu wurde im Anschluss an diese Vor­komm­nisse für drei Par­tien gesperrt.

Die Bla­mage
11.12.1985: Real Madrid – Borussia Mön­chen­glad­bach 4:0
Auf­stieg und Fall der Borussia. Im Hin­spiel am hei­mi­schen Bökel­berg glänzte Mön­chen­glad­bach gegen die die Über­macht aus Madrid und gewann an einem rausch­haften Abend mit 5:1. Doch im Rück­spiel kam das böse Erwa­chen: Die gal­ligen Madri­lenen über­rum­pelten die sicht­lich beein­druckten Borussen und führten schnell mit 2:0 durch zwei Treffer von Jorge Valdano. Carlos Alonso Gon­zález, genannt San­til­lana, ver­darb der Borussia end­gültig den Abend, als er mit zwei wei­teren Tref­fern das Hin­spiel­ergebnis pul­ve­ri­sierte. Beson­ders hart traf dieser K.o. Glad­bach-Trainer Jupp Heyn­ckes, der in der Folge große Teile der Mann­schaft über Monate hinweg mit Nicht­be­ach­tung strafte.

Wenn Messer fliegen
22.4.1987: Real Madrid – FC Bayern 1:0
Sicht­lich erregt über den 4:1‑Sieg der Bayern im Hin­spiel des Halb­fi­nals im Euro­pa­pokal der Lan­des­meister und den Platz­ver­weis gegen Real-Star Jua­nito wegen eines bru­talen Fouls an Lothar Mat­thäus, begleiten die Real-Fans im Rück­spiel das Spiel­ge­schehen mit dem Ein­satz von allerlei Wurf­ma­te­rial. Und so flogen Eisen­stangen, Steine, Knüppel, Feu­er­werks­körper auf den Rasen, selbst ein auf­ge­klapptes Messer lan­dete neben Bayern-Tor­hüter Jean-Marie Pfaff. Nützte alles nichts: Bayern gewann trotzdem mit 1:0.

Ein Tor, dass dem Jauch gut tat
01.04.1998: Real Madrid – Borussia Dort­mund 2:0
Als vor dem Anpfiff des Cham­pions-League-Halb­final-Hin­spiels ein Tor im Sant­iago Ber­nabeu zusam­men­brach, glaubten viele Zuschauer noch an einen genialen April­scherz des Pri­vat­sen­ders RTL. Doch weit gefehlt, auf den Schutz­zaun geklet­terte Madri­lenen brachten das Gehäuse tat­säch­lich zum Ein­sturz. Was folgte, war ein Moment deut­scher Fern­seh­ge­schichte. Denn es dau­erte stolze 76 Minuten bis man end­lich ein neues Tor vom Trai­nings­ge­lände der König­li­chen ange­schafft war. In der Zwi­schen­zeit ereig­nete sich im TV ein Pin­pong-Spiel der Meta­phern. Die RTL-Kom­men­ta­toren Marcel Reif und Gün­ther Jauch machten sich einen Spaß daraus, legen­däre Sprüche zu klopfen: Für alle, die später ein­ge­schaltet haben: Das erste Tor ist schon gefallen!“ und Ein schnelles Tor würde dem Spiel jetzt gut tun!“ gehören heute längst zu den Stan­dard­phrasen inhalts­leerer Small­talk­abende. Für ihre Live-Repor­tage erhielten Reif und Jauch den Baye­ri­schen Fern­seh­preis. Den Tor­fall von Madrid“ gibt es übri­gens auch als Hör­spiel.

There will be blood
10.4.2002: Real Madrid – FC Bayern 2:0
Das Vier­tel­final-Rück­spiel von 2002 bleibt als über­durch­schnitt­lich grausam“ in Erin­ne­rung. Madrids Roberto Carlos brach Bayern-Jung­star Hasan Sali­ha­midzic mit einem Ell­bo­gen­check das Nasen­bein und erhielt dafür nicht einmal Gelb. Der Bos­nier spielte aber trotz gebro­chener Nase noch sieben Minuten weiter, kas­sierte dann aber wegen eines groben Foul­spiels selbst die Rote Karte. Sur­real. Frei nach dem Prinzip: Wenn er schon ver­letzt raus muss, dann nimmt er noch gleich noch einen mit ins Ver­derben. Eine halbe Stunde vorher kam es zu einer Attacke auf Stefan Effen­berg, der Bayern-Kapitän wurde vor der Aus­füh­rung eines Eck­balls von einem Gegen­stand aus den Zuschau­er­rängen getroffen und ging zu Boden.

Fuck you“ auf Spa­nisch
20.2.2007: Real Madrid – FC Bayern 3:2
Real träumte bereits vom Einzug ins Vier­tel­fi­nale, da wech­selte Bayern-Trainer Ottmar Hitz­feld elf Minuten vor Schluss Mark van Bommel ein. Die Bayern warfen alles nach vorn, Real-Ver­tei­diger Raul Bravo köpfte eine Flanke der Bayern aus dem Straf­raum, wo Bommel war­tete und den Ball mit rechts in die linke Ecke häm­merte. Das Hammer-Tor fei­erte er dann zügellos und unchar­mant: er machte den Cortes de mangas“ (auf Deutsch: abge­schnit­tener Ärmel“), dabei griff er sich in die rechte Arm­beuge und zeigte den Real-Fans die Faust, was non­cha­lant auf Eng­lisch ein­fach Fuck you“ heißt. Diese Geste gilt in Spa­nien als töd­liche Blei­di­gung. Die Uefa bestrafte den Nie­der­länder mit einer Spiel­sperre auf Bewäh­rung. Im Rück­spiel schlug Bayern Real mit 2:1 und kam weiter.

Die Neuer-Gala
25.4.2012: Real Madrid – FC Bayern 1:3
Im Halb­final-Hin­spiel hatten die Bayern 2:1 gewonnen, im Rück­spiel lagen sie vor­erst 0:2 hinten, doch Robben schoss den Anschluss­treffer und zwang die Partie ins Elf­me­ter­schießen, wo die Deut­schen mehr Nerven beweisen. Zum Helden der Nacht wurde Manuel Neuer, der gleich zwei Straf­stöße mit der rechten Faust parierte und sein Team so ins Cham­pions-League-End­spiel führte.