1.

Eine gute und eine schlechte Nach­richt? Bit­te­schön, die schlechte zuerst. Nürn­berg steht auf dem 18. Platz. Die gute? Der Club stand in der Bun­des­liga schon mal schlechter da. Klingt komisch, ist aber so: 1991/92, als die Bun­des­liga (wieder)vereinigt wurde, war der FCN nach dem ersten Spieltag nänmlich 20. Und schloss die Saison auf Platz sieben ab. Die Hoff­nung stirbt bekannt­lich zuletzt.

2.

Etwas erträg­li­cher könnte man es dem FCN viel­leicht machen, wenn man die Sache wie bei der Tour de France gestalten würde: mit einer inof­fi­zi­ellen Aus­zeich­nung für den Letzten. Die heißt auch bei der Tour Lan­terne Rouge“, also rote Laterne. Der Name stammt übri­gens von den roten Lich­tern am letzten Waggon eines Zuges. Dabei hätte die Bezeich­nung auch von End­sta­tion Rote Laterne“ kommen können, einem deut­schen Trash-Drama von 1959 über Men­schen­handel von Ams­terdam nach Kuba mit Joa­chim Blacky“ Fuchs­berger in der Haupt­rolle. Arbeits­titel wäh­rend der Dreh­ar­beiten: Der Tugend ins Gesicht gespuckt“. Womit wir wieder in Nürn­berg wären.

3.

Noch ein kleiner Licht­blick: So mies wie der schlech­teste Tabel­len­letzte der Bun­des­liga aller Zeiten wird Nürn­berg nicht mehr. Tas­mania Berlin kam nach der ganzen Saison 1965/66 auf nur zehn Punkte, der FCN hat jetzt schon zwei mehr, genau wie bei den geschos­senen Toren. In Sachen Gegen­treffer gibt es aber noch Chancen, aktuell fehlen noch 62. Heißt auch: Nur etwas weniger als fünf pro ver­blei­bendem Sai­son­spiel und der Rekord fällt. Scheint aktuell gar nicht so abwegig.

4.

Tabel­len­letzter – das pas­siert auch den Besten mal. Also den Bayern. Näm­lich nach dem ersten Spieltag 1974/75 in Folge eines 0:6 bei Kickers Offen­bach. War dann auch das erste und letzte Mal. Der bis heute höchste Bun­des­liga-Sieg der Kickers fand aus­ge­rechnet im Frank­furter Wald­sta­dion statt. Am Bie­berer Berg wurde näm­lich neuer Rasen ver­legt.

5.

Die meisten Spiel­tage auf dem letzten Platz in einer ein­zigen Saison ver­brachte hin­gegen Hertha BSC. In der Saison 1990/91 standen die Ber­liner nur am ersten Spieltag nicht am Tabel­len­ende. Es folgte der vierte Abstieg der Ver­eins­ge­schichte. Ebenso viele Trainer kamen und gingen in jener Spiel­zeit. Nicht einmal Peter Neururer konnte Hertha vom letzten Platz weg­führen. Er blieb nur 65 Tage im Amt. Mit Nürn­berg könnte er es aber noch schaffen. Die suchen doch aktuell, oder?