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Ich bin ein Super­ka­pi­ta­list, ich will jeden reich machen“, tönt Mino Raiola. Nach­satz: Also bin ich eigent­lich Sozia­list.“ Und als sol­cher plant der gewich­tige Berater-Pate nun einen nie dage­we­senen Umsturz im inter­na­tio­nalen Fuß­ball, wie Raiola in einem Inter­view mit dem hol­län­di­schen Fach­blatt Voetbal Inter­na­tional“ preis­gibt. Der 52-jäh­rige Agent von Zlatan Ibra­hi­movic, Paul Pogba & Co. will keinen Gerin­geren als den Welt­ver­band ent­machten. Wenn sich Ver­eine und Spieler eine neue Struktur ver­passen, brau­chen wir doch keine FIFA mehr, oder?“

Hand­fester Inter­es­sens­kon­flikt

Schon vor Beginn der Welt­meis­ter­schaft 2022 könnte es so weit sein, wie Raiola durch­bli­cken lässt. Zu diesem Zweck habe er gemeinsam mit anderen großen Bera­tern wie Jorge Mendes oder Jona­than Bar­nett das Foot­ball Agents Forum (FAF) gegründet, einen Inter­es­sen­ver­band für Spie­ler­be­rater mit Sitz in Zürich. Bei der FIFA, schimpft Raiola, drehe sich doch alles um Macht und Geld. Nicht um die Bedeu­tung des Fuß­balls“. Das wolle er nun ändern, ver­spricht der in Ams­terdam ansäs­sige Agent: Wir brau­chen ein neues Gleich­ge­wicht, eine neue Welt. 2020, gerechter und trans­pa­renter.“

Was klingt, wie ein Aufruf von Trans­pa­rency Inter­na­tional“ oder Unicef“, ist in Wahr­heit ein hand­fester Inter­es­sens­kon­flikt zwi­schen Raiola und dem Welt­ver­band, der ange­kün­digt hatte, die immer mäch­tiger und gie­riger auf­tre­tende Bera­ter­branche aus dem Busi­ness zu drängen. Zumin­dest ein Stück weit. Vor allem der 2016 von Raiola diri­gierte Transfer des Paul Pogba zu Man­United, der dem Agenten laut Doku­menten von Foot­ball Leaks“ 49 Mil­lionen Euro an Berater- und Ver­mitt­ler­ge­bühren ein­ge­spielt hatte, brachte das Fass zum Über­laufen. Als Reak­tion ließ die FIFA ein Stra­te­gie­pa­pier erar­beiten mit dem erklärten Ziel, die aus­ufernde Macht der Agenten ein­zu­dämmen.

Gerech­tig­keit“

Raiola, der viel­leicht hem­mungs­lo­seste Hals­ab­schneider im Fuß­ball­busi­ness, war dann auch der Erste, der die neue Härte des Welt­ver­bands zu spüren bekam: Im Mai ver­gan­genen Jahres erklärte die FIFA ein in Ita­lien ver­hängtes drei­mo­na­tiges Berufs­verbot gegen Raiola für welt­weit gültig, was u.a. dessen Mit­wirken am Transfer von Ajax-Star Mat­thijs De Ligt (zu Juve) zu ver­hin­dern drohte. Doch bereits im Juni hob ein Beru­fungs­ge­richt des ita­lie­ni­schen Ver­bandes die Sperre wieder auf – und der Reha­bi­li­tierte twit­terte: Gerech­tig­keit.“