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Am Mon­tag­abend bot sich den Club-Anhän­gern wieder einmal ein gewohntes Bild: Das eigene Team star­tete gegen den VfB Stutt­gart ful­mi­nant in die Partie und konnte inner­halb der ersten zehn Minuten das 1:0 erzielen. Danach aller­dings stellte sich der Club hinten rein und ver­passte es, mit Offen­siv­ak­tionen für Befreiung zu sorgen. Stutt­gart drehte die Partie mit drei Toren und schickte Nürn­berg noch weiter in die Krise.

Die Fakten und bis­he­rigen Zahlen der Saison sehen aus Sicht der Cluberer ziem­lich düster aus. So gewann der FCN sai­son­über­grei­fend von den letzten 44 Spielen sage und schreibe vier Par­tien. Die Nie­der­lage in Stutt­gart war die achte sieg­lose Partie in Folge trotz zwi­schen­zeit­li­chen Trai­ner­wech­sels zu Jens Keller. Damit ist das Team die der­zeit form­schwächste Mann­schaft in der zweiten Bun­des­liga. Der 1. FCN spielt mit gerade ein Mal 15 Punkten die schlech­teste Zweit­liga-Saison seiner His­torie. Übri­gens war der letzte Bun­des­liga-Absteiger mit der­ar­tigem Punk­te­stand zu diesem Zeit­punkt der Saison der SC Pader­born, der damit den direkten Weg in die Dritt­klas­sig­keit antrat. Aber woran liegt das? Wie konnten die vor der Saison in Nürn­berg ent­stan­denen Erwar­tungen derart ver­fehlt werden? 

1. Feh­lende Leader

Mit einem Durch­schnitts­alter von ledig­lich 25 Jahren stellte der FCN in den bis­he­rigen 16 Sai­son­spielen die viert­jüngste Mann­schaft in der zweiten Bun­des­liga. Zwar hat der Club erfah­rene Spieler wie Johannes Geis oder Hanno Beh­rens in seinen Reihen, von denen erwartet wird, vor­an­zu­gehen. Wirk­lich mit­ziehen können die beiden die jün­geren und uner­fah­renen Akteure aller­dings nicht, was auch daran liegt, dass sie oft­mals mit ihrem eigenen Spiel hadern. Johannes Geis kam mit einer Pass­quote von 47 Pro­zent im Spiel gegen Stutt­gart auf ledig­lich sieben erfolg­reiche Pässe. Hanno Beh­rens brachte am Mon­tag­abend sogar nur 43 Pro­zent seiner Zuspiele an den Mann.

2. Anfäl­lige Defen­sive

Ein wei­teres Pro­blem im Kader ist die Ver­tei­di­gung. Nicht ohne Grund kas­sierte Nürn­berg in der aktu­ellen Spiel­zeit zusammen mit Wies­baden bis­lang die meisten Gegen­tore in der gesamten Liga. 32 Gegen­treffer in 16 bestrit­tenen Spielen sind schlicht und ergrei­fend viel zu viel. 

Mit Tim Hand­werker (21), Lukas Mühl (22) oder Asger Sörensen (23) fehlt beim Club defi­nitiv die Erfah­rung und nötige Sta­bi­lität in der Vie­rer­kette. Sörensen hatte beim Spiel letzte Woche gegen Wies­baden bei­spiels­weise eine Zwei­kampf­quote von schwa­chen 50 Pro­zent. Und auch sein zwei Jahre jün­gerer Defensiv-Kol­lege Hand­werker verlor im Heim­spiel gegen die Wies­ba­dener die Hälfte seiner Zweik­m­äpfe. 

3. Trans­fers

Pas­send dazu müssen sich die Ver­ant­wort­li­chen die Frage stellen, warum in der Som­mer­pause keine Vor­keh­rungen getroffen wurden. Mit Tim Lei­bold und Ewerton ver­ließen den Fuß­ball­club zwei wich­tige Leis­tungs­träger der Defen­sive. Dieser Ver­lust konnte aller­dings qua­li­tativ nicht aus­ge­gli­chen werden. Statt­dessen wurden offen­sive Spieler wie Iuri Medeiros (Sporting Lis­sabon) oder Nikola Dovedan (Hei­den­heim) für ins­ge­samt vier­ein­halb Mil­lionen Euro ver­pflichtet, die zusammen auf gerade einmal zwei Treffer für den Club kommen.

Nach dem Abstieg aus der ersten Liga in der letzten Saison voll­zogen die Ver­ant­wort­li­chen einen gewal­tigen Umbruch im Kader. Ins­ge­samt 19 Spieler konnte der Club ver­pflichten, 17 Akteure ver­ließen den Verein. Auch diese Fluk­tua­tion ist ein Grund dafür, dass die Auto­ma­tismen inner­halb der Mann­schaft fehlen. Auch der Wechsel auf der Trai­ner­po­si­tion von Damir Canadi zu Jens Keller konnte bis­lang nicht für die erhoffte Sta­bi­lität sorgen.