Lukas Podolski sagt, er hätte Lust auf das Olympische Fußballturnier 2020. Weshalb der DFB jetzt genau eine Aufgabe hat: Poldi für Tokio zu nominieren! Ein offener Brief.
Lieber DFB, liebe Verbandsbosse,
Sie hatten zuletzt relativ viel Ärger am ohnehin stets von sachlichen Krawatten eingeschnürten Hals. Da gab es beispielsweise den Ex-Präsident Reinhard G., der sich so formuliert zwar irgendwie sexy spricht, dessen Steifheit bei öffentlichen Auftritten aber von Erotik so weit entfernt war wie die Löwsche Hand von Löwschen Körperregionen, in denen man die Löwsche Hand eigentlich vermuten würde, wenn gerade eine Milliarde Menschen zuschauen – bei einem WM-Finale etwa.
Und der letztendlich über einen Skandal stolperte, über den frühere Verbandsgranden, Stichwort Sommermärchen, nur müde lächeln können. Apropos: Haben Sie mal auf die Uhr geguckt? Es ist fünf vor zwölf. Also wirklich. Es ist 11:55 Uhr an einem Mittwochmittag, und soeben erreichte das Land via Sportbild die Nachricht, dass Lukas Podolski gerne bei den Olympischen Spielen dabei wäre. Als Spieler!
Lassen Sie Poldi in Japan!
Was Ihnen die Möglichkeit bietet, auch mal wieder etwas richtig zu machen. Falls Sie irgendwann, auf einem Flug von Katar nach Frankfurt zum Beispiel, vergessen haben sollten, wie man das Richtige vom Falschen unterscheidet, hier eine kurze Veranschaulichung: Die Idee Ihres IT-Kommissionschefs Walter Desch, 74, auf seiner privaten Homepage den „Witz des Monats“ zu veröffentlichen, diesen seit April 2014 nicht mehr zu aktualisieren und dementsprechend bis heute die zu etwa gleichen Teilen dämliche wie sexistische „Was heißt Blondine auf Chinesisch? Dumm Ding“-Anti-Pointe für die ganze Welt sichtbar stehen zu lassen, war die falsche.
Wie auch immer: Podolski bietet sich an, beim olympischen Fußballturnier noch ein letztes Mal das DFB-Dress überzuziehen. Denn, sie haben es womöglich gelesen (Fax?), drei Spieler im Kader dürfen älter sein als 23. Weshalb wir Ihnen an dieser Stelle zurufen: Nehmen Sie Poldi mit nach Japan! Beziehungsweise: Sorgen Sie zumindest dafür, dass er bis zum Sommer 2020, bis zu den Olympischen Spielen, nicht von dort abhaut. Dass er sich, wenn man so will, nicht von der Stelle bewegt. Wie man Stillstand fördert und Fortschritt vermeidet, brauchen wir Ihnen ja nicht zu erzählen…
Außerdem, das behaupten wir einfach mal, würde es Podolski für den DFB sicher umsonst machen. Zur Erinnerung: Umsonst, das sind in etwa 287304,35 Euro weniger, als eine durchschnittliche Präsidiums-Fete an der Copacabana kostet.