In Luxemburg wird es dieses Jahr keinen Futsal-Meister geben. Nach Übergriffen während des ersten Spiels hat der Verband die Finalserie vorzeitig abgebrochen.
Der Luxemburgische Fußballverband FLF hatte wirklich alles in seiner Macht Stehende getan, um einen friedlichen Ablauf des ersten Spiels der Futsal-Finalserie zu sichern. Ein gigantisches Banner mit der Aufschrift „FAIRPLAY“ zierte die Längsseite der Oberkorn-Sporthalle in Differdingen, wo am Sonntag die erste Partie der Best-of-three-Serie zwischen dem FC Differdingen 03 und Racing FC stattfand. Aber schon nach 17 Minuten hätte man die Stoffbahn getrost wieder abhängen können, nachdem jeglicher Sportsgeist über den Haufen geworfen wurde.
Verschiedenen Medienberichten zufolge führte eine Einwurf-Entscheidung des Schiedsrichters dazu, dass ein Differdinger Spieler dem Racing-Kapitän ins Gesicht schlug. So weit, so dumm. In der Folge eskalierte die Situation allerdings zusätzlich. Dem Ganzen die Krone auf setzte ein aus den Reihen der Differdinger Fans geworfener Trommelstock, der einen der Schiedsrichterassistenten traf. Daraufhin brach der Unparteiische das Spiel ab. Schließlich mussten mehrere Beamte der Luxemburger Polizei anrücken und die Situation entschärfen, wie „fupa.net“ berichtet.
Dieses Jahr wird es keinen Meister geben
Der Verband reagierte postwendend und radikal. Das beim Stand von 1:1 abgebrochene Spiel wurde annulliert, der Rest der Finalserie abgesagt. In Luxemburg wird es dieses Jahr keinen Futsal-Meister geben.
In einem kurzen Statement spricht der Verband von einem „Klima, das mit Fairplay und Respekt nicht mehr zu tun hat“. Der drastische Schritt sei die einzige Möglichkeit, um den Sportsgeist, sowie die Gesundheit von Spielern, Unparteiischen und Zuschauern zu gewährleisten. Und: „Wir mussten während der Saison beobachten, dass solche Vorfälle dazu neigen, sich zu wiederholen.“
Schon Ende Januar waren im Zweitliga-Derby zwischen Wiltz und Wilwerwiltz, deren Namen wir uns wirklich nicht ausgedacht haben, die Fäuste geflogen. Wenige Sekunden vor Abpfiff hatte Wilwerwiltz mit dem 8:5 endgültig alles klar gemacht, als die Wiltzer Spieler auf den Schiedsrichter losgingen und eine Massenschlägerei provozierten. Schon damals musste die Polizei eingreifen, der FLF sagte den folgenden Spieltag ab und sperrte die Beteiligten langfristig. Beide Vereine wurden zusätzlich mit Zuschauerausschlüssen belegt.