Rick Beck ist Deutschlehrer in den USA. Seinen Schülern bringt er die Sprache bei, indem er mit ihnen die Hymne von Hansa Rostock singt und Spielberichte abfragt.
Rick Beck, wie wird ein Deutschlehrer von der amerikanischen Westküste ausgerechnet Fan von Hansa Rostock?
1997 beteiligte ich mich an einem Programm für Austauschlehrer. Mein Tauschpartner kam aus Güstrow bei Rostock. Ich kannte Mecklenburg-Vorpommern vorher gar nicht. Als ich dort war, sah ich, dass es einen Erstliga-Fußballklub in der Nähe gibt: Hansa Rostock. Und so ging es los.
Wann waren Sie das erste Mal bei Hansa?
Am 18. Oktober 1997, bei einem 4:1‑Sieg gegen Schalke im alten Ostseestadion. Ich war begeistert. Dabei hatte ich ja überhaupt keine Ahnung von der Qualität des deutschen Fußballs! War das überhaupt gut, was ich da sah? Ich wusste es nicht, fand es aber großartig. Fan wurde ich allerdings erst später, als Wiederholungstäter.
Wie meinen Sie das?
Seit 1999 ist das John-Brinckman-Gymnasium in Güstrow die Partnerschule unserer West Valley Highschool in Yakima, Washington. Wir machen alle zwei Jahre einen Schüleraustausch, Ausflug ins Ostseestadion inklusive. Seitdem baue ich Hansa auch in den Unterricht ein.
Wie genau sieht denn Ihr Unterricht aus?
Am Anfang des Jahres bekommt jeder Schüler von mir einen Saisonplan, den er ausfüllen muss. Nach jedem Spieltag müssen die Schüler Fragen zum Spiel auf Deutsch beantworten: Auf welchem Tabellenplatz steht Hansa? Wie ging das letzte Spiel aus? Wer schoss die Tore? Wenn Hansa gewonnen hat, feiern wir das, indem wir gemeinsam das „Hansa-Lied“ von den Puhdys singen. Das singen wir übrigens auch, um uns zu trösten, wenn Hansa verliert.