Rölf Tup­per­wahn…
(lacht)

Der Witz zieht also noch, wir sind erleich­tert. Herr Töp­per­wien, spä­tes­tens seit Sie den Bremer Leon Andreasen im Fern­sehen Leon And­röhsen“ nannten und behaup­teten, dies sei die kor­rekte Aus­sprache des Dänen, gelten Sie als Experte für schwie­rige Fuß­bal­ler­namen.
Und der Arnd (Zeigler, Sta­di­on­spre­cher von Werder Bremen, d.Red.) hat mich gleich aufs Korn genommen, im Inter­view Rölf Tup­per­wahn“ genannt und mir ein Werder-Trikot mit Tup­per­wahn“ geschenkt. Das habe ich übri­gens immer noch. Was wollen Sie eigent­lich von mir wissen?

Borussia Dort­mund hat mit den Neu­zu­gängen Hen­rikh Mkhi­ta­ryan, Sokratis Papas­ta­tho­poulos und Pierre-Eme­rick Aub­ameyand gleich drei Zun­gen­bre­cher ein­ge­kauft. Beim BVB rät­seln sie nun, wie man die Herren richtig aus­spricht. Die Dort­munder brau­chen Ihre Hilfe!
Nein, nicht mit mir. Mich inter­es­siert das alles nicht mehr.

Wie bitte?
Ich bin im Ruhe­stand, die Haus­auf­gaben muss jetzt jemand anderes machen.

Dann anders gefragt: Wie kamen Sie damals darauf, Leon Andreasen mit einer so merk­wür­digen Beto­nung aus­zu­spre­chen?
Einer meiner Kol­legen beim ZDF war Halb-Däne, den habe ich gefragt. Später, nach der Andröööösen“-Sache, wollte ich mich beim Pres­se­spre­cher der däni­schen Min­der­heit in Kiel erkun­digen, ob die Aus­sprache nun auch wirk­lich in Ord­nung war. Er klärte mich auf: Das a und e werden in Däne­mark zusammen gezogen, zu einem dre­ckigen e, wenn man so will! Richtig wäre also: Andrääsen.

Waren Ihre Kol­legen da ähn­lich akri­bisch in der Namens­re­cherche?
Marcel Reif war mal der festen Über­zeu­gung, dass man Miroslaw Okonski Oko­inski“ aus­spre­chen musste. Ich habe mich schlau gemacht und ihn auf­ge­klärt. Stimmte näm­lich gar nicht. Schon fast pene­trant in seinen Falsch­mel­dungen war Wolf-Dieter Posch­mann. Der wollte uns allen Ernstes davon über­zeugen, dass der Her­thaner Dick van Burik van Bürik“ aus­zu­spre­chen sei.

Stimmte aber auch nicht?
Ich rief bei van Burik an. Er sagte: Hallo?“. Ich fragte: Ist da Dick van Bürik?“ Da hat er ein­fach auf­ge­legt.

Haben Sie denn auch mal Fehler gemacht?
Doch, einen. Und zwar bei diesem ver­häng­nis­vollem Nord­derby zwi­schen dem HSV und Werder 1989, als Dietmar Jakobs so unglück­lich ins Tor­netz rutschte, dass er sich einen Kara­bi­ner­haken in den Rücken rammte. Das hat mich so scho­ckiert, dass ich meine nor­male Fri­sche in der Repor­tage erst gar nicht ent­wi­ckeln konnte.

Was ist pas­siert?
Ich habe Holger Ball­wanz Holger Ball­witz genannt.

Klingt nach einem hüb­schen Scherz.
War es aber nicht! Das wäre in so einer Situa­tion auch nicht ange­messen gewesen.

Kommen wir zurück zu den Herren Mkhi­ta­ryan, Papas­ta­tho­poulos und Aub­ameyand – es muss Sie doch kirre machen, wenn Ihre Nach­folger diese Namen falsch aus­spre­chen!
Da schätzen Sie mich aber falsch ein. Ich habe mich fast vier Jahr­zehnte mit sol­chen Fragen beschäf­tigt, aber das ist vorbei. Meine Auf­merk­sam­keit gilt längst ganz anderen Dingen.

Zum Bei­spiel?
Meiner Musik­samm­lung! Ich habe 10.000 Sin­gles und die höre ich jetzt nach und nach alle ein­zeln durch. Ich arbeite mich von Z bis A vor! Bin mit ZZ Top gestartet und inzwi­schen bei T ange­kommen.

Und für den opti­malen Klang und Aus­sprache…
…habe ich mir extra eine Wur­litzer Musikbox, Typ New Orleans“ ange­schafft, da pas­send jeweils 50 Sin­gles rein. Sie sehen: Ich bin bes­tens vor­be­reitet.