Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Kevin De Bruyne, spre­chen Sie noch Dron­gens, den Dia­lekt Ihrer Hei­mat­ge­meinde?
Puh, das war die Sprache der Älteren. Wir Jungen konnten sie zwar ver­stehen, aber gespro­chen haben wir sie kaum. Außerdem bin ich schon seit zehn Jahren weg aus Drongen. Mit 14 zog ich ins Internat des KRC Genk und war dann nur noch an den Wochen­enden zu Hause. Da schlief ich mich meis­tens aus und redete nicht viel, ehr­lich gesagt. Also, wenn über­haupt, dann spreche ich nur noch ein paar Bro­cken Dron­gens.

Waren Sie damals in Drongen ein fre­cher Junge?
Sie meinen, weil ich ein wenig so aus­sehe wie Bart Simpson? (Lacht.) Nein, ich war eigent­lich ganz brav. Ich habe so gut wie nie Ärger gemacht.

Und wir dachten, Sie sind so schnell, weil Sie früher so oft abhauen mussten.
Ich sag mal: Wenn ich hätte abhauen müssen, hätte der böse Nachbar keine Chance gehabt, mich zu fangen. Nicht mal auf dem Fahrrad.

Wie hat das Auf­wachsen in Drongen Sie geprägt?
Es war beschau­lich, es war nett, es war gesund, so in der Natur und an der fri­schen Luft. Aber mir war lang­weilig. Spä­tes­tens als die Pubertät anfing, wollte ich weg. In die große Stadt.

Warum um alles in der Welt sind Sie dann 2014 vom FC Chelsea zum VfL Wolfs­burg gewech­selt?
Weil ich Fuß­ball­profi bin und kein Städ­te­tou­rist.

Fuß­ball­profi waren Sie in London doch auch.
Ich will den größt­mög­li­chen Bei­trag zum größt­mög­li­chen Erfolg leisten. Das kann ich hier in Wolfs­burg besser als in London.

Und was machen Sie nach Fei­er­abend?
Ich fahre nach Hause und ruhe mich aus, um am nächsten Tag fit zu sein.

Für Ihren Trainer Dieter Hecking muss Wolfs­burg das Para­dies sein: Nie braucht er Angst zu haben, dass seine Spieler sich in Dis­ko­theken die Nächte um die Ohren schlagen.
Das machen in London doch auch die wenigsten Profis. Denken Sie, der FC Chelsea hätte sonst je die Cham­pions League gewonnen?

Sagt Ihnen der Name Valdas Iva­n­auskas etwas?
Nie gehört.

Iva­n­auskas wollte 1997 eigent­lich nach Wolfs­burg wech­seln, seine Frau legte aber Wider­spruch ein: Sie hielt die Stadt für nicht attraktiv genug.
Das mag sein. Für mich hat das keine Rolle gespielt. Ich bin hier, um das zu tun, was mir am meisten Spaß macht: um Fuß­ball zu spielen.