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Julian Brandt, im letzten 11FREUNDE-Inter­view sagten Sie, wir sollten in einem Jahr nochmal fragen, ob wir Sie als Stamm­spieler bezeichnen dürfen. Das ist jetzt ein Jahr her. Also, wie sieht es heute aus?
Es war mein Ziel, Stamm­spieler zu werden. Das habe ich in diesem Jahr erreicht. Ich habe fast alle Spiele gemacht.

Welche Rolle nehmen Sie inner­halb der Mann­schaft ein?
Ich bin noch kein ange­hender Kapitän. (Lacht.) Ich bin 20 und habe in diesem Alter immer noch sehr viel Respekt vor den Älteren. Ich höre mir deren Mei­nungen gerne an, auch wenn wir grund­sätz­lich eine junge Mann­schaft haben. 

In einem Jahr haben Sie es vom New­comer zum Leis­tungs­träger und Natio­nal­spieler geschafft. Haben Sie sich diese rasante Ent­wick­lung selber zuge­traut?
Schon, aber ich habe es nie an die große Glocke gehangen. Ich bin ein zurück­hal­tender Mensch und will lieber auf dem Platz über­zeugen, statt mit großen Worten. Das Ver­trauen in mich selbst war aber immer da. 

Mit ver­ant­wort­lich für Ihr erfolg­rei­ches Jahr war die Auf­hol­jagd in der letzten Rück­runde mit Lever­kusen, bei der Sie ent­schei­denden Anteil hatten. Erin­nern Sie sich an eine Situa­tion, die die Wende ein­lei­tete? 
Beim 1:0‑Sieg gegen den Ham­burger SV habe ich den Assist für das spiel­ent­schei­dende Eigentor gelie­fert. Mit diesem Spiel haben wir unsere Sie­ges­serie gestartet und sieben Mal in Folge gewonnen. Das Selbst­be­wusst­sein wurde von Spiel zu Spiel größer und auch bei mir klappte es regel­mäßig mit den Toren und Tor­vor­lagen.

Ihr Durch­bruch in der Rück­runde ver­half ihnen zur Nomi­nie­rung in den erwei­terten EM-Kader der Natio­nal­mann­schaft. Wie groß war die Ent­täu­schung, dass Sie nicht mit nach Frank­reich durften?
Ich konnte die Situa­tion gut ein­schätzen und wusste, dass es viele andere gute Spieler auf meiner Posi­tion gibt. Ich war über­rascht, dass ich über­haupt noch auf den Zug auf­ge­sprungen bin. Ich bin mit der Ein­stel­lung ran gegangen, dass ich nichts zu ver­lieren habe und hatte eine geile Woche. Des­wegen war ich auch nicht ent­täuscht.

Viele sehen in Ihnen einen Spieler, der das Zeug zur Welt­klasse hat. Wie gehen Sie mit sol­chen Vor­schuss­lor­beeren um? 
Zum einen ist das ein Ansporn. Als Fuß­baller möchte ich so gut werden, wie es geht. Zum anderen ist es ein Kom­pli­ment. Es spie­gelt meine Leis­tung wider. Wenn so über mich gespro­chen wird, habe ich die letzten Jahre wenig falsch gemacht.