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Markus Stolla, was ist Ihre ehr­liche Mei­nung zu rosa- und tür­kis­far­benen Fuß­ball­schuhen?
Diese Art von Schuhen hat sicher­lich ihre Daseins­be­rech­ti­gung. Ich bevor­zuge aber lieber klas­si­sche Leder­schuhe in etwas dezen­teren Farben.
 
Und des­halb haben Sie sich in den letzten zwei Jahren mit der Ent­wick­lung eines eigenen Fuß­ball­schuhs befasst?
Nicht nur des­halb. Ich habe mich schon immer von den sech­ziger und sieb­ziger Jahren inspi­rieren lassen. Kla­motten, Möbel, Motor­räder – das Klas­si­sche war schon immer mein Ding. Warum sollte ich beim Fuß­ball auf einen anderen Stil setzen? Also habe ich jah­re­lang die Schuh­klas­siker Copa Mun­dial oder Puma King getragen, häufig auch andere Klas­siker, die längst nicht mehr auf dem Markt sind: Als ich etwa bei einem Ver­bands­li­ga­spiel mit dem Adidas-Ranger auf­ge­taucht bin, haben mich meine Gegen­spieler gefragt: Wo hast Du diese geilen Teile denn her?“
 
Haben Sie Ihre Geheim­nisse preis­ge­geben?
So geheim ist das nicht: Ich suche auf Floh­märkten, in Second­hand-Shops oder im Internet. Erst vor wenigen Tagen musste ich aller­dings eine ziem­liche Ent­täu­schung ver­kraften: Bei Ebay bot ich um ein paar nagel­neue Stylo Match­maker von dem großen George Best mit – bei 300 Pfund bin ich aus­ge­stiegen.
 
Kein Zufall also, dass Ihre Retro­Star Classic“-Treter eine gewisse Ähn­lich­keit mit dem Stylo Match­maker“ haben?
Nein, was Stil und Ästhetik betrifft, ist George Best bis heute uner­reicht. Vor zwei Jahren ver­letzte ich mich bei einem Liga­spiel am Knie, meine aktive Kar­riere war damit im Eimer. Ab diesem Zeit­punkt konnte ich mich der Umset­zung meiner Idee widmen. Ich wollte meinen eigenen Schuh desi­gnen! Ganz klas­sisch, ein Schuh mit größt­mög­li­chem Under­state­ment. Ein Pro­dukt, bei dem der kom­mer­zi­elle Gedanke nicht im Vor­der­grund steht. Ein­fach einen Schuh, der den Lebens­stil, den ich so lei­den­schaft­lich pflege, reprä­sen­tiert.
 
Klingt sehr idea­lis­tisch.
Ist es ja auch. Ich bin Nost­al­giker, Idea­list, Purist, und viel­leicht auch ein wenig kon­ser­vativ. Von einem rosa­far­benen Schuh bin ich als Fuß­ball­lieb­haber also so weit weg wie die Erde vom Mond.
 
Wie wird der Schuh denn her­ge­stellt?
Nach langer Suche fand ich einen Schuh­ma­cher in Nord­ita­lien, der seit 40 Jahren nichts anderes macht, als Fuß­ball­schuhe zu pro­du­zieren. Ich setzte mich auf mein altes Motorrad und besuchte ihn. Die Art und Weise, wie er die Schuhe fer­tigte, über­zeugte mich – die Qua­lität top. Rah­men­ge­näht, aus einem Stück hoch­wer­tigem Kalbs­leder – wun­der­schön, gleich­zeitig absolut hoch­wertig und per­fekt für den eigent­li­chen Nutzen: Fuß­ball spielen.
 
Sie bieten Ihren Schuh in drei Farben an. Das Logo ist ledig­lich von innen auf der Zunge zu sehen. Keine Streifen, keine Noppen für mehr Spinn beim Frei­stoß – wie soll man denn damit Traum­tore schießen?
Diesen ganzen hyper­mo­dernen Kram braucht doch kein Mensch. Nur einen Schuh, der passt, lange hält und gefällt.


Sind Fuß­baller denn so eitel, was Ihr Schuh­werk angeht?
Ich habe Ama­teur­spieler erlebt, die sich fünf Minuten vor dem Anpfiff noch mit der Nagel­schere die Adidas-Streifen vom Copa Mun­dial geschnitten haben, weil sie ers­tens keine Lust hatten, für die Marke Wer­bung zu machen und zwei­tens, weil sie einen ganz klas­si­schen schwarzen Schuh tragen wollten. Dieser Vor­gang unter­stützte meine Idee eines äußer­lich kom­plett mar­ken­freien Schuhs.
 
Wie ist es bei den Profis, gibt es in der Bun­des­liga wür­dige Stil-Nach­folger von George Best und Co.?
Die sind sehr schwer zu finden. Wenn ich lese, dass Mario Gomez einer der stil­be­wuss­testen Fuß­baller der Liga ist, und ihn dann mit baby­blauen Schuhen im Spiel sehe, muß ich ein wenig schmun­zeln.
 
Wer könnte denn als Tes­ti­mo­nial für Retro­Star Classic“ durch­gehen?
Dante! Allein wegen seiner läs­sigen Afro-Frisur. Außerdem scheint er in Sachen Schuh­mode eben­falls ein ganz anstän­digen Geschmack zu besitzen: Ich sehe ihn jeden­falls meis­tens mit klas­si­schen schwarzen Schuhen.
 
Und unsere Natio­nal­spieler? Haben die alle keinen Geschmack?
Bis auf wenige Aus­nahmen. Bas­tian Schwein­steiger trägt z.B. regel­mäßig seine weißen Adidas, die passen zu jedem Bayern- und Natio­nalelf-Trikot. Ihm traue ich den Sinn für Ästhetik durchaus zu.
 
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wenn in einem Monat einer der großen Sport­ar­ti­kel­her­steller bei Ihnen auf der Matte steht und den Geld­koffer mit zehn Mil­lionen Euro auf­klappt, wie würden Sie reagieren?
Ich würde eine Nacht drüber schlafen – und den Herr­schaften dann wohl absagen. Es haben sogar schon ein paar Schuh­ge­schäfte ange­fragt; der Ver­trieb läuft aber erst einmal nur über meine Person.
 
Sie meinen es also ernst.
Natür­lich! Lieber denke ich daran, dass es Mil­lionen Fuß­baller auf der Welt gibt, die einen schönen Schuh zu schätzen wissen. Und die Vor­stel­lung mit einem alten VW Bus durch die Gegend zu fahren und meinen Schuh zu pro­moten hat ja auch etwas Schönes.
 
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Der Retro­Star Classic Fuß­ball­schuh“ von Markus Stolla gibt es in den Farben schwarz, cognac­braun und creme­weiss und ist ver­fügbar in den Größen 40 bis 46. Ein Paar der hand­ge­fer­tigten Lieb­ha­ber­stücke kostet 149 Euro und ist unter www​.retro​-star​.com bestellbar.
Wir ver­losen exklusiv ein Paar dieser Schmuck­stücke! Schickt ein­fach eine Mail mit dem Kenn­wort Stylo“ und der gewünschten Farbe und Schuh­größe an stolla@​retro-​star.​com
 
Und hier geht es zum Image­film der Marke Retro­Star“