Mit der Aktion „Ein Herz für Absteiger“ wollen 11FREUNDE und Fubalytics abstiegsbedrohten Amateurklubs aus dem Tabellenkeller helfen. Hier erklärt Alexander Bitzke, einer der Gründer von Fubalytics, wie sein Analysetool für Amateurteams funktioniert und wie es kleine Klubs ganz einfach besser machen kann.
„Ein Herz für Absteiger“ ist eine gemeinsame Aktion von 11FREUNDE und Fubalytics. Wir wolllen mit einem Stipendium abstiegsbedrohten Klubs aus dem Tabellenkeller helfen. Bewerbt euch mit eurer Mannschaft hier um einen der drei Plätze in unserem Programm. Alle Infos zur Aktion „Ein Herz für Absteiger“ finden sich hier.
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Alexander Bitzke, zusammen mit 11FREUNDE und spielverlagerung.de habt ihr die Aktion „Ein Herz für Absteiger ins Leben gerufen. Damit wollt ihr Amateurmannschaften im Abstiegskampf unter die Arme greifen. Aber was ist Fubalytics eigentlich genau?
Fubalytics ermöglicht Fußball-Videoanalyse für Amateur- und Jugendmannschaften. Jeder kann Videos von seinem Spiel auf unser Plattform laden und die guten und weniger guten Aktionen des Spiels mit wenigen Klicks analysieren. In den Videos können direkt Lauf- und Passwege eingezeichnet werden und Spieler können verschoben werden. Man kennt das alles ja schon aus den Analysen im Fernsehen. Wir bringen das Ganze jetzt für Jedermann ins Netz. Zudem können die fertigen Analysen am Ende mit Spielern oder mit den Trainerkollegen geteilt werden .
Braucht man das eigentlich im unterklassigen Fußball?
Jeder ambitionierte Fußballer, der besser werden möchte sollte mit Videoanalyse arbeiten. Das ist keine Sache, die Profis vorbehalten sein sollte. Unsere Lösung nutzen heute schon Amateurmannschaften, Jugendmannschaften und semi-professionelle Teams. Die Bundesligisten haben vor Jahren vorgemacht, wie es geht. Jetzt kann im Grunde jede Sportmannschaft systematische Videoanalyse betreiben und ohne ewiges Suchen die besten Aktionen im Spiel anschauen.
Was sind denn die wichtigsten Features?
Der aufwendige Videoschnitt fällt weg. Spielaktionen können direkt per Mausklick markiert werden. So werden die verschiedenen Aktionen unter spezifischen Kategorien zusammengefasst. Passspiel, Laufwege, gruppentaktisches Verhalten – all das wird plötzlich sichtbar. Im zweiten Schritt kann jeder Spieler durch seine individuellen Spielaktionen bewertet werden. Außerdem generiert unser Programm automatisch interaktive Statistiken zu jedem Spiel und zu jedem Spieler. Nach der fertigen Analyse hat man einen Datensatz, der jede Mannschaft besser machen kann.
Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Projekt gekommen?
Wir sind selbst aktive Fußballer und hatten schon immer den Wunsch, unsere guten Aktionen mal auf Video sehen – bestenfalls natürlich ohne langes Suchen. Also haben wir angefangen ein solches Tool zu erarbeiten. Je länger wir daran saßen, umso mehr Funktionen kamen hinzu. Auf der anderen Seite kennt jeder ambitionierte Fußballer diese Situation: Der Mitspieler meint, dass man zu weit weg vom Gegenspieler stand oder etwa die Lücke für den Pass nicht gesehen hat. Da gehen die Meinungen oft auseinander. Nimmt man das Spiel auf Video auf und schaut sich alles in Ruhe an, erkennt man schnell das Verbesserungspotential.
So etwas entwickelt macht man nicht in einer Nacht. Seit wann arbeitet ihr an dem Projekt?
Im Jahr 2011 haben wir uns das erste Mal aktiv damit beschäftigt. Seitdem sind wir eigentlich täglich dabei, Verbesserungen einzubauen. Es macht unheimlich viel Spaß, weil man merkt, dass das Projekt auch angenommen wird.
Die Entwicklung eines solchen Programms kostet natürlich auch viel Geld. Wer hat Euch eigentlich unterstützt?
Wir sind über ein Gründerprogramm der FU Berlin gefördert worden. Ohne diese Unterstützung zu Beginn hätten wir gleich einpacken können. Mittlerweile haben wir auch Vereine und fußballnahe Unternehmen, die unsere Entwicklung unterstützen.
Mittlerweile ist euer Projekt gestartet. Mit wem arbeitet ihr bereits zusammen?
Die Jugendabteilungen von Hertha BSC Berlin und Energie Cottbus sind feste Partner, die auf unsere Technik setzen. Beim Drittligisten Babelsberg 03 arbeitet sogar die Herrenmannschaft mit unserem Tool. Aber es sind nicht nur Profivereine, die mit uns arbeiten. Beim Oberligisten Lichterfelder FC etwa ist unser Programm ebenfalls etabliert. Ich glaube aber, dass auch Kreisligaklubs von uns profitieren können.
Hand aufs Herz, kann ein Kreisligist mit eurem Tool wirklich besser werden?
Jeder, der etwas Zeit in die Videoanalyse seiner Mannschaft investiert, wird sich wundern, wie schnell er zu Ergebnissen kommen kann. Manchmal sind es schon sehr kleine Dinge, die man umstellen muss, damit man sich verbessert. Wichtig ist aber auch, dass man diese Dinge vor Augen hat. Das will unsere Plattform auch mit zukünftigen Entwicklungen gewährleisten.
Zusammen mit uns wollt ihr nun abstiegsbedrohten Amateurklubs unter die Arme greifen. Wie groß sind die Chance auf einen Erfolg?
Ja, wir stellen drei Klubs einen kostenlosen Zugang zu unserer Plattform zur Verfügung, geben jedem Klub eine Einführung im Umgang mit unserem Programm und stehen für Fragen bereit. Wir glauben an die Aktion „Ein Herz für Absteiger“ und hoffen, dass wir am Ende der Saison allen drei Klubs zum Nichtabstieg gratulieren können.